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  • Sokrates-II

mehr als 1000 Beiträge seit 23.06.2000

Tja, ohne Esoterik geht's halt nicht

Alle großen Geister Europas waren Esoteriker und wer glaubt, ohne Esoterik auszukommen, kommt auf die absurdesten Ideen. Ohne Esoterik klarkommen zu wollen scheint Mode nur in Westeuropa zu sein. Verständige Leute wissen:

Der Westen sagt: Bewußtsein ist eine Illusion, hervorgerufen durch materielle Prozesse.

Der Osten sagt: Materie ist eine Illusion, hervorgerufen durch Bewußtseinsprozesse.

Lustig, nicht wahr? Aber im Westen verwechselt man seine Ignoranz mit Bildung und stempelt die Sichtweise der asiatischen Menschheit als Aberglauben ab. Solange diese Form von Ignoranz anhält, werden wir in schöner Regelmäßigkeit Absurditäten wie die in dem Beitrag Geschilderten zu lesen bekommen. Eine tragfähige Lösung würde in der Antwort darauf bestehen, die obengenannten sich grundlegend widersprechenden Aussagen zu einer Synthese zusammenzufassen. Das hat Steiner in Angriff genommen, aber die sich für gebildet haltenden Ignoranten rümpfen die Nase bei diesem Namen. Dazu O-Ton Steiner (Die Philosophie des Thomas von Aquino, GA 74, dritter Vortrag):

Das alles steht im Grunde genommen außerhalb dessen, was heraufzieht in der abendländischen Menschheitsentwickelung durch die aufkeimende Naturwissenschaft, die
auftritt wie eine Reaktion gerade um die Mitte des 19. Jahrhunderts, die im Grunde genommen gar nichts von der Philosophie versteht und daher bei vielen Denkern in krassen Materialismus ausgeartet ist. Und so sehen wir, wie sich die philosophische Entwicklung in das letzte Drittel des 19. Jahrhunderts herauf entfaltet. Wir sehen gewissermaßen dieses philosophische Streben vollständig in der Nichtigkeit ankommen, und wir sehen dann, wie von allem möglichen,
das man anheftet an den Kantianismus und dergleichen, ausging der Versuch, etwas zu begreifen von dem, was eigentlich als Wesenhaftes in der Welt liegt. Was so bedeutend erschienen wäre, wenn man es erfaßt hätte, die Goethesche Weltanschauung, die ging eigentlich, mit Ausnahme der Geister, die sich an Schelling, Hegel und Fichte anlehnten, als Weltanschauung für das 19. Jahrhundert vollständig verloren. Denn in dieser Goetheschen Weltanschauung liegt der Anfang dessen, was eigentlich, nur mit Frontänderung nach der Naturwissenschaft hin, aus dem Thomismus werden muß, indem er sich herauf erhebt zu der Entwickelungshöhe der Gegenwart, indem er eine wirkliche Entwickelungsströmung wird.

Apropos, Goethe, Schelling, Hegel und Fichte rechne ich zu den Esoterikern.

Und jetzt schreibt euch die Finger wund und beweist euren Unverstand.

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