Welche "Entwicklungshilfe"?
Gerade die ärmsten Länder der Welt transferieren Mehr Kapital in den reichen Norden (auch nach Deutschland), als sie von dort erhalten.
Siehe Thomas Piketty: Kapital und Ideologie
Ein Staat muss grob 10% des Nationaleinkommens für klassische staatliche Ausgaben, wie allgemeine Verwaltung, Polizei, Feuerwehr, Militär, Gerichte aufwenden.
Dank der Bemühungen von Weltbank und internationalem Währungsfond beträgt in Lateinamerika und Ostasien die Staatsquote zwischen 15% und 20% des Nationaleinkommens und in den Staaten der Subsahara nur knapp über 10%. Je ärmer ein Land also ist, desto geringer die Staatsquote und so desto geringer die Chance, durch Bildung und Gesundheit die Armut zu überwinden. Und wie gesagt: alleine etwa 10% des Nationaleinkommens erfordern die o.g. klassischen Aufgaben. Da bleibt nur noch wenig Geld für Gesundheit und Bildung oder gar für andere Sozialleistungen.
Herr Hans-Martin Große-Oetringhaus hat es schon vor etwa 40 Jahren auf den Punkt gebracht:
DU SIEHST UNS
Du siehst uns, und hast Mitleid.
Mitleid,
weil wir hungern.
Mitleid,
weil wir ärmlich gekleidet sind.
Mitleid,
weil wir auf der Straße ums Überleben kämpfen.
Unseren Zorn und unsere Verzweiflung
Unsere Tränen siehst Du
und hast Mitleid.
Du willst uns
von Deinem Überfluß
etwas abgeben.
Aber das ist nicht,
was wir wollen.Wir wollen,
dass Du uns nicht nimmst,
was wir auf den Feldern ernten,
Wenn das alles für uns wäre,
dann könnten wir leben.
Wir wollen Dein Mitleid nicht.
Wir wollen,
dass es gerecht zugeht,
zwischen Dir und uns.
Oder, um es auf andere Art zu sagen: "Steckt euch eure "Entwicklungshilfe" sonst wo hin, aber hört auf, uns zu bestehlen".