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  • deFunes

210 Beiträge seit 04.05.2023

Zölle = Schultzgeld von Arbeitern?

Wenn ich Biden recht verstehe, will er mit den Zöllen wahlkampftösend amerikanische Jobs in der Automobilwirtschaft schützen.
Er verwehrt also (neben allen anderen) den Arbeitern die Möglichkeit, billigere Autos zu kaufen. Die Preisdifferenz könnte man als "Schutzgeld" bezeichnen, der Arbeiter muss also seinen Job zum Teil selbst finanzieren.

Man kann getrost davon ausgehen, dass Biden mehr die Industrie als die Arbeiter im Blick hat. Das kann man ja so machen, aber es gehört sich dann, bei der so politisch geschützten Industrie ein Auge darauf zu haben, dass die Chance zur Entwicklung auch genützt wird und dass v.a. die Gewinne (die ja zum Teil von den eigenen Arbeitern zu bezahlen sind) nicht durch die Decke gehen.

Mir ist allerdings nicht ganz klar, wohin das Ganze führen soll. Welche Subventionen genau soll China denn abbauen, damit der Handel wieder fair ist? Darüber schweigt man sich auch in der EU trefflich aus.
Ohne konkreten Marker kann aber auch der Bürger nicht entscheiden, wann Zölle wieder zurückgenommen werden.
Im Allgemeinen sind Sanktionen mit einer klaren Forderung verbunden, hier scheint das mehr ein Bauchgefühl der Übervorteilung zu sein, weil der Schüler inzwischen in vielen Bereichen besser ist als der Meister.

Deshalb fürchte ich, die Aufteilung in Wirtschaftsblöcke ist unter dem Deckmantel des De-Risking und des Schutzes heimischer Industrie schon im vollen Gange und wird auch nicht mehr zurückgenommen werden.
Im besten Fall sind die Kollateralschäden dieses Wirtschaftskrieges gegen China "nur" Inflation, Lieferschwierigkeiten und Preissteigerungen.

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