Alt versucht sich als Sympathie-Werber für Biden. Dieser wolle den Klimaschutz durch "Umbau der Industriegesellschaft" voran bringen will.
Aber welcher Industriegesellschaft? In den USA beläuft sich der Industrieanteil am BIP ohne Bauwirtschaft noch auf 12 %. Fast alles, was energieaufwendig hergestellt werden muss, führt man ein, so auch die meisten Vorprodukte der noch vorhandenen Autoindustrie. Die USA sind das beste Beispiel für die Auslagerung von CO2-Emissionen ("embodied emissions").seitens der reichen Länder. Aber auch Deutschland schönt seine CO2-Bilanz durch Nicht-Berücksichtigung der ausgelagerten Emissionen.
Nach der De-Industrialisierung in den 80ern und 90ern, die einen gewissen Rückgang der Pro-Kopf-Emissionen zur Folge hatten, hat es in den USA so gut wie keine Reduktionen mehr gegeben. Mit rund 16 Tonnen pro Kopf ist der CO2-Ausstoss ca. doppelt so hoch wie in Deutschland und dem Industrieland China, dessen Emissionen wiederum zu ca. einem Drittel auf den Export von Industriegütern zurückgehen.
Der gigantische CO2-Ausstoss der USA geht im wesentlichen auf das altertümliche Verkehrssystem, die Zersiedlung und allgemeine Protzerei und Überkonsum zurück. Wenn Biden nun behauptet, die USA würden nun, nach Trump, "wieder zur führenden Macht im Klimaschutz" werden, ist das nur Ausweis seiner Dreistigkeit. Denn die USA gehörten mit Saudi Arabien, VAE und Australien stets zu den führenden Klimakiller-Ländern. Und auch heute - das behaupte ich - interessiert die US-Elite Klimaschutz nur, wenn sich damit etwas verdienen lässt. Und dann verkauft man uns solche Auto-Ungetüme wie den Tesla X mit 670 PS und 2,4 Tonnen Leergewicht als Klimaschutz, während man mit Tesla-Aktien prächtig Kasse macht.