Sisyphos im Sandkasten Afghanistan

Seit 50 Jahren ist Afghanistan ein Sandkasten für Kriegsspiele der Großmächte. Hier geht es auch nicht um Völker, Religionen, Terror oder Rache (Alles nur vorgeschobene Begründungen). Wir sollten das mal viel nüchterner sehen. Hier geht es um Interessen bestimmter Interessengruppen wie z.B. Rüstungsindustrie, Drogen, Bodenschätze und geostrategische Interessen von Administrationen und ihren noch dreckigeren Zwecken wie eben Folterstätten in rechtsfreien Zonen. Die Amis brauchten so einen Spot im Mittleren Osten.

Punkt 1. Wenn wir uns erinnern, vor 20 Jahren haben die da so viel Millionen Tonnen an Bomben niederregnen lassen, wie niemals zuvor. Ich erinnere mich noch an die Fotos mit den Stealth Bombern und diese Megabomber, da haben die Amis doch alles aufgefahren und mal so richtig ihre Arsenale leergebombt.

Punkt 2. Als Punkt 1 erledigt war, begann das Ganze für die Amis mehr Geld und Blut zu kosten, als es einbrachte. Schon Obama wollte den Krieg "beenden". Trump durfte dann die Drecksarbeit mit dem Talibandeal machen. Aber was die Amis eigentlich machen, die "verschrotten" ihr 20 Jahre altes Material dort indem sie das einfach zurücklassen und stellen auf den kostengünstigeren Drohnenkrieg um. Das hatte Obama ja ausdrücklich gesagt.

Womit ich bei Punkt 3 wäre. Das sieht nur aus wie ein Kriegsende. Vielleicht einer der letzten Kriegsenden im herrkömmlichen Sinne. Aber wir alle ahnen es, natürlich gehen die Sandkastenspiele in Afghanistan weiter. Es werden auch wieder Waffen verkauft werden und die Mudschaheddin unter dem Sohn von Massoud unterstützt, whatever. Völlig egal.

Fragt nicht, was der Westen dort gewonnen oder erreicht hat, sondern was er daran verdient hat, wieviel Menschen er dort unbehelligt verschleppen, foltern und .... konnte.

Afghanistan war und ist nie als Land oder Volk für die Amis von Interesse. Genausowenig wie Irak oder Syrien. Das war doch immer klar. Von daher gab es dahingehend nichts zu gewinnen oder zu verlieren.

Solche Rachesprüche auf angebliche Anschläge sind bloß wieder die Saat für Punkt 3. So legitimiert man jetzt schon mal wieder Schritt für Schritt Dinge wie Unterstützung von Gruppen mit Waffen, Drohneneinsätze (was ja sofort passiert ist), etc.

Das ist Sisyphus im Kriegssandkasten.