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Re: Verwaltungsproblem - Und: Warum so umständlich?

Artur_B schrieb am 29. September 2013 19:56

> realSnort schrieb am 29. September 2013 17:40

> > 1.) Das System der Staatskasse und der genossenschaftlichen
> > Bienenstöcke stände in Konkurrenz zu den "normalen" Kapitalisten -
> > die allerdings bereits zu Beginn der Angelegenheit über _sämtliche_
> > Produktionsmittel verfügen.
> > 
> Nun, die Konkurrenz müsste man eben gewinnen. Der Kapitalismus ist
> keineswegs unschlagbar.
Um die Konkurrenz zu gewinnen, müsstest du die eigenen Leute stärker
Ausbeuten, als es der Kapitalist tut. Das macht das ganz Vorhaben
hinfällig.

> Aber: du hast den ganzen Apparat gegen Dich. Staat, Verwaltung und
> Justiz sind natürlich auf Seiten der Kapitalisten. Und die Presse.
Eben weil der Staat dazu da ist, die bestehende Herrschaftsform zu
sichern (übrigens damals wie heute)

> > 2.) Würde sich die große Masse der Arbeitenden dazu entschließen, den
> > Kapitalisten die Produktionsmittel abnehmen zu wollen, dann müssten
> > sie nicht den umständlichen Diesel-Weg nehmen. Sie könnten es
> > "einfach so" tun. (Wohlgemerkt, nur dann, wenn sie sich _gemeinsam_
> > dazu entschließen würden!)

> Da hast Du ein Problem: eine Mehrheit ist dagegen. Du musst dann die
> Wahlen abschaffen, denn das geht ja nicht, dass Du erst mit Mühe die
> Produktionsmittel vergesellschaftest und dann stimmt plötzlich eine
> Parlamentsmehrheit für die Wieder-Privatisierung. Was dann in
> Ein-Parteien-Systemen endet, die man undemokratisch nennen muss,
> siehe Ostblock.
Nein. Diesel spricht von _allen_ Arbeitenden. 50 Mio. in Deutschland
um die Jhd.-Wende. Das IST die Mehrheit! (So oder so). Also könnten
die (einen "spontanen" gemeinsamen Willen wie von Diesel fälschlich
vorausgesetzt) auch gleich eine Partei (mit 90%-Mehrheit) gründen.
Die das Parlament faktisch überflüssig machen würde.
Ob das "undemokratisch" zu nennen ist, entscheidet dann, wie die
Partei (die sich dann nicht mehr so nennen muss) intern funktioniert.
Also wie organisiert man einen Staat der Werkschaffenden? Wäre
interessant, wie sich Diesel das vorgestellt hat. (Auch wenn es auf
seinem Wege niemals zu so etwas kommen wird)

> Diesels Sozialismus funktioniert auch unter
> Beibehaltung der Wahlen und des Parlaments. Allerdings muss diese
> Bewegung von einer starken politischen Kraft abgesichert werden
> (siehe oben).
Siehe oben :)

> Es ist mir inzwischen schon wieder peinlich, aber es
> gab Momente, in denen ich dachte, die Piraten könnten so etwas
> leisten.
Jaja. Mit diesem Erlebnis stehst du nicht alleine.

> Wieso eigentlich ? Sozialismus nur mit Freiwilligen ?
("Soldarismus"!) Eine schöne Vorstellung und ein hehres Ziel, aber
mit Diesels Vorgaben eben nicht zu erreichen.

Im Grunde ist Diesels Weg zum Solidarismus nur eine völlig
ohnmächtige Form von  Sozialdemokratie.

BTW: Das einzig nicht-jämmerliche an der heutigen SPD ist ihre
lehrreiche Geschichte. Es lohnt sich absolut, diese zu erkunden.


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