Kleinebeckels Sicht ist offensichtlich schwer behindert. Die VAE sind eng mit den Saudis liiert und tragen Wesentliches zum Genozid im Jemen bei. Die obszöne Zurschaustellung eines Reichtums, den die Herrscher in diesem Umfang gar nicht haben, wird in diesem Artikel fast kritiklos hingenommen. Die über-pharaonischen Bauprojekte, die von europäischen Stararchitekten - ich komme nicht umhin Calatrava mit und ohne Verlaub ein Arschloch zu nennen, der seine energieverschleissende, von quasi-Arbeitssklaven errichtete Baute auch noch als Öko anzupreisen sich anmasst - werden mit kaum verhohlener Bewunderung beschrieben, die grossgekotzte Art der Machthaber, die sich in triumphalen, besoffenen Parolen mit leichtem Amusement kolportiert. Die VAE sind gleich mittelalterlicher Vanitas vorne glänzend, hinten eitrig - eine Schande, für die sich die gesamte Menschheit fremdschämen müsste. Stattdessen hoppeln alle hin, bis hin zum Präsidenten einer europäischen Mittelmacht, der glaubt, die Erfindung einer Partei, die auf der Fusionierung der abgewirtschafteten bürgerlichen Volksparteien beruht - mithin ein letztes Aufgebot der herrschenden Klasse - qualifiziere ihn, die eigentlich abgelegten imperialen Wahnvorstellungen seines Landes zu reaktivieren. Da müssen sich die Emirati-Granden naturgemäss gebauchpinselt und bestätigt fühlen, und werden weiterhin die Welt mit wunderschönen baulichen Widerwärtigkeiten und Luftangriffen beglücken. Aber das interessiert Kleinbeckel wohl nicht. Man wird doch wohl noch mal über Kultur sprechen dürfen.
Ceterum censeo:
Telepolis sollte dringend mehr über den Völkermord im Jemen berichten und die Täterschaft benennen.