Ansicht umschalten
Avatar von cleaner38
  • cleaner38

247 Beiträge seit 28.02.2002

Re: Nicht alles der Ampel-Regierung anlasten

Mountain View schrieb am 06.12.2023 13:34:

cleaner38 schrieb am 06.12.2023 08:32:

Mountain View schrieb am 06.12.2023 00:43:

cleaner38 schrieb am 05.12.2023 19:32:

cogito schrieb am 05.12.2023 18:20:

Die Probleme bestehen doch schon lange.

"Ah, Descartes! Ein Klassiker. Wie denkst du, wie könnten wir
diese Erkenntnis in unserem täglichen Leben anwenden?"

Indem wir in Zukunft vermeiden, die Regierung falsch zu beschuldigen. Was man ihr allenfalls vorwerfen kann ist, dass sie genauso machtlos ist wie ihre Vorgänger. Und auch wie ihre Nachfolger.

Das Problem kann durch staatliche Institutionen nicht gelöst werden.

Also ist die genannt Erkenntnis in dem Sinne:

"Sumus semper in excretum, semper alta variat"

zu verstehen.

Halte ich für wenig Zielführend.

Zielführend hätte ich die Frage nach dem Warum gehalten. Das scheint aber niemand zu interessieren.

Und genau das ist das Problem. Denk mal drüber nach.

Diese Frage "Warum" beinhaltete meinen Kommentar, doch das scheint niemand zu verstehen :-)

Wenn ich jetzt schreibe als einige mögliche Gründe:

- Politische Entscheidungen: Entscheidungen auf politischer Ebene können einen erheblichen Einfluss auf das Bildungssystem haben. Änderungen in der Bildungspolitik, Finanzierungsentscheidungen und politische Prioritäten können Auswirkungen auf die Qualität der Ausbildung haben.

- Finanzierung: Unterfinanzierung von Bildungseinrichtungen kann zu einem Mangel an Ressourcen führen, der sich negativ auf die Qualität der Bildung auswirkt. Dies kann den Zugang zu aktualisierten Lehrmaterialien, moderner Technologie und qualifizierten Lehrern beeinträchtigen.

- Lehrerausbildung und -mangel: Eine unzureichende Lehrerausbildung und ein Mangel an qualifizierten Lehrern können zu einer schlechten Qualität der Ausbildung führen. Wenn es nicht genügend Lehrer gibt oder wenn ihre Ausbildung nicht den erforderlichen Standards entspricht, kann dies die Schüler negativ beeinflussen.

- Bildungssystemstruktur: Die Struktur des Bildungssystems selbst kann eine Rolle spielen. Wenn das System nicht flexibel genug ist, um sich den sich ändernden Anforderungen der Gesellschaft anzupassen, könnte dies zu einer Diskrepanz zwischen den erworbenen Fähigkeiten und den Anforderungen des Arbeitsmarktes führen.

- Digitalisierung: Die zunehmende Digitalisierung der Gesellschaft erfordert auch eine Anpassung des Bildungssystems. Wenn Schulen und Lehrpläne nicht ausreichend auf die sich wandelnden Anforderungen im digitalen Zeitalter vorbereitet sind, könnte dies zu einem Bildungsdefizit führen.

- Bürokratie und Verwaltung: Ein zu hoher Grad an Bürokratie und komplexen Verwaltungsstrukturen kann die Effizienz des Bildungssystems beeinträchtigen. Dies könnte zu Verzögerungen bei der Umsetzung von Reformen und zur Entstehung von Engpässen führen.

- Soziale Ungleichheit: Bildungskrisen können auch auf soziale Ungleichheiten zurückzuführen sein. Wenn bestimmte Bevölkerungsgruppen, aufgrund von sozioökonomischen Faktoren oder anderer Hindernisse, eingeschränkten Zugang zu hochwertiger Bildung haben, kann dies zu einer allgemeinen Bildungskrise beitragen.

sind das nur "verwaltungstechnische" Aspekte.

Wichtiger erscheinen mir die Einstellung zu Disziplin, Selbsterkenntnis, freiheitlichen selbstbestimmten Denken zu fördern, welches folgende Massnahmen erfordern würde:

Selbstbestimmtem Denken erfordert eine ganzheitliche Herangehensweise, die sowohl auf individueller als auch auf institutioneller Ebene stattfindet.
Hier wären einige Ansätze, um freiheitliches und selbstbestimmtes Denken zu fördern:

1. Kritisches Denken fördern:
Lehrmethoden: Ermutigung von Einsatz von Diskussionen, Debatten und problemorientiertem Lernen. Dies hilft Schülern, verschiedene Perspektiven zu verstehen und kritisch darüber nachzudenken.
Fragen stellen: Ermutige Fragen zu stellen und neugierig zu sein. Förderung des Hinterfragens von Informationen und Annahmen.

2. Selbstverantwortung und Selbstreflexion:
Selbstbestimmtes Lernen: Lernenden selbst mehr Kontrolle über ihren Lernprozess geben.
Dies kann durch Projekte, Selbststudium und die Möglichkeit zur Auswahl von Themen geschehen.
Reflexion: Ermutigung zur Selbstreflexion, indem man jeden dazu ermutigt, über eigene Überzeugungen, Werte und Entscheidungen nachzudenken, aber auch diese Erkenntnis mit anderen in einem respektvollen Disput miteinander abzuklären und gegenteilige Meinungen zuzulassen.

3. Vielfalt und Toleranz betonen:
Kulturelle Vielfalt: Anerkennung und Wertschätzung von kultureller Vielfalt.
Dies hilft, verschiedene Perspektiven zu verstehen und fördert Toleranz.
Inklusives Umfeld: Ein inklusives Klima schaffen, in dem verschiedene Meinungen respektiert werden, und zur Zusammenarbeit in diversen Gruppen ermutigt wird, auch wenn diese sehr kontrovers sind.

4. Medienkompetenz entwickeln:
Kritischer Umgang mit Medien: Mehr den kritischen Umgang mit Medien vermitteln, um Fähigkeiten zur Analyse von Informationen und Nachrichten zu fördern.
Medienproduktion: füh dazu ermutigen selbst Medieninhalte zu erstellen, um ein Verständnis für den Einfluss von Medien auf die Meinungsbildung zu entwickeln.

5. Partizipation und Engagement:
Beteiligung an Entscheidungsprozessen: Ermutigung aller an Beteiligung von schulischen und gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen. Dies fördert ein Gefühl der Mitbestimmung ( und eventuell auch echte demokratische Prozesse )
Gesellschaftliches Engagement: Mehr Unterstützung für soziales Engagement und Projekte, die die jeden motiviert, sich für soziale Gerechtigkeit und positive Veränderungen einzusetzen.

6. Kooperatives Lernen:
Teamarbeit: Kooperatives Lernen fördern, um soziale Fähigkeiten zu entwickeln und die Fähigkeit zu fördern, unterschiedliche Standpunkte zu verstehen und zu akzeptieren.

7. Freiraum für Fehler und Experimente:
Fehlerkultur: eine Kultur schaffen, in der Fehler als Teil des Lernprozesses akzeptiert werden. Dies fördert Experimentierfreude und den Mut, neue Ideen auszuprobieren.

Die Förderung von freiheitlichem und selbstbestimmtem Denken erfordert eine kontinuierliche Anstrengung, die von Lehrern, Eltern und der Gesellschaft als Ganzes und gemeinsam unterstützt werden sollte. Es ist wichtig, eine Umgebung zu schaffen, die die Entwicklung von individuellem Denken und kritischem Urteilsvermögen unterstützt.

Dies erfordert viel Anstrengung und Disziplin, was nicht besonderst populär ist,
aber für eine nachhaltige Veränderung in einem desolaten Bildungssystem notwendig wäre.
Soweit ich es wahrnehme, sind genau diese Aspekte ( Anstrengung/Disziplin) in den letzten ca. 20 Jahren immer kürzer gekommen, aber vielleicht hat das ja auch System ?

Bewerten
- +
Ansicht umschalten