ist häufig leider auch Teil des Problems!
Bin mit einer Grundschullehrerin verheiratet und erlebe das Elend hautnah. Anteil Nichtdeutscher in der Klasse rund 50% - Engagement der Elternschaft dieser Kinder tendiert gegen Null (Ausnahmen bestätigen die Regel). Das fängt damit an, dass weder Elternabende besucht werden noch die Kinder mit ausreichenden Utensilien (z.B. Schreibmaterial) ausgestattet sind. Gesprächsangebote seitens der Schule werden entweder widerwillig oder garnicht angenommen! Die Elternschaft der Deutschen ist leider nicht wirklich besser: Entweder Helikopter-Eltern, die der Meinung sind, der kleine Einstein werde unzureichend gefördert und der ausbleidende Lernerfolg liegt am schlechten Lehrer. Oder aber Mami und Papi finden aus Desinteresse an der eigenen Brut zwischen den Terminen beim Tätowierer, der neuen Netflix-Serie oder der eigenen Karriere keine Zeit, die Schullaufbahn ihres Kindes zu begleiten. Eltern, die ihren Erziehungsauftrag ernstnehmen und sich auch in der Schule z.B. als Elternbeirat einbringen, sind ganz eindeutig in der Minderheit! Fehlende soziale Kompetenzen, die eigentlich im Elternhaus und in der Kita vermittelt werden sollten, fehlen mittlerweile bei vielen Kindern. Entsprechend gestaltet sich auch der Unterricht: 10 Minuten am Stück still sitzen?- Fehlanzeige! Rücksichtnahme auf Andere? - Fehlanzeige usw.
Das Bildungssystem krankt an vielen Stellen. Und mehr Geld an den richtigen Stellen ist von Nöten. Aber auch die Elternschaft und die Schüler haben a.m.S auch eine gewisse Bringschuld. Die Anspruchs- und Erwartungshaltung bei Eltern und Schülern ist mittlerweile völlig abgehoben: Die Wissenvermittlung soll möglichst individuell und auf die persönlichen Bedürfnisse eines jeden zugeschnitten sein, natürlich muss es auch jederzeit Spaß machen, gerne mutlimedial und zwingend digital (digital=modern=gut)! Es darf dabei aber keine Anstrengungen, keine Mühen und schon gar keine Misserfolge bei den Schülern verursachen.