Wenn wir unser Schulsystem infolge von PISA (wo ein schiefer Turm steht) immer mehr an asiatische Verhältnisse angleichen, dann heißt das im Endeffekt, dass wir unter dem Label „Kompetenzorientierung“ den Zug zum Bulimie-Lernen immer weiter fördern. PISA ist nichts anderes als eine Brechstange, um öffentlich Stimmung zu machen, um eine Form des Lernens zu promoten, bei denen den Kindern das Denken abgewöhnt wird. So wenig ich das humanistische Gymnasium schätze, so sehr weiß ich, dass alles getan wird, um das, was die Qualitäten solcher Einrichtungen waren, zu zerstören.
Dass es massive Defizite gibt, steht auf einem anderen Blatt, sie hängen zu einem nicht geringen Teil mit der Unmöglichkeit der Potzblitz-Integration von hundertausenden Zuwandererkindern zusammen, Mehrsprachigkeit, was nicht selten heißt: keine Sprache richtig und allem, was damit sonst noch verbunden ist. Das Hauptproblem ist aber der Einfluss der Politik auf die Schulen. Hier tut die Politik nicht zu wenig, sondern viel zu viel. Diejenigen die Ahnung von Lernen und Unterrichten haben und diejenigen, um die es eigentlich geht, haben in der Schulpolitik gar nichts zu sagen.