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  • Logiker

234 Beiträge seit 15.05.2015

Re: Jeff Bezos ... Bill Gates - und der Sinn des Lebens

marie-sofie schrieb am 21.11.2021 12:44:

Bezos beherrscht sehr das Prinzip: Gewinne privatisieren und Kosten sozialisieren - er belästigt viele einfach Bürger durch seine Auslieferer, die heftig bei einem klingeln, auch wenn man nichts bestellt hat.

Da stimme ich voll zu.
Die "neue" Economy of scale ... ist eine, die die vielen kleinen Nebeneffekte auf viele Schultern verteilt ... und zwar vor allem die, die man selbst nicht bezahlen muss. (Aber die Gewinne werden natürlich gleichmäßig verteilt. Auf die Eigentümer der Firma, ... )

Nur glaube ich keine Sekunde daran, dass Bill Gates, der nun schon über 70 ist, sich noch Gedanken darüber macht, wie er sein Geld vermehren kann.

Ich finde es recht nachvollziehbar, wenn man schon für lange Jahre der reichste Mann der Erde - und der reichste Mensch ebenso - war, dass es irgendwann, gegen Ende des Lebens, die Sinnfrage gibt, die Frage, was das eigene Leben für einen Sinn gehabt hat.

Keiner, der klar denken kann, wird auf das Ende des eigenen Lebens zugehen, ohne sich irgendwann zu fragen: War es das? Was hab ich da gemacht, geschafft, getan? Was wird mein bleibendes Vermächtnis sein? Und die Frage ist mit einigen Milliarden auf dem Konto nicht leichter zu beantworten.

Bei Bill Gates stand da bislang: "Hat erfolgreich eine Software (DOS) eingekauft und wieder verkauft, und daraus einen Weltkonzern geschneidert. Und er hat viele gute Ideen von anderen kopiert, übernommen."
Man könnte auch sagen: Er ist damit reich geworden, Nullen und Einsen sortiert zu verkaufen.

Jetzt macht er seit einigen Jahren etwas, was ihm inzwischen vermutlich wichtiger ist:
Er gibt sein Geld wieder aus, für etwas, was ihm offensichtlich nun wichtiger erscheint.
Er stiftet das Geld - für Sachen, die er für sinnvoll erachtet.

Man kann sicher auch das kritisieren, es wäre vielleicht besser, wenn es gar nicht solche kapitalistischen Exesse geben würde ... aber es ist irgendwie noch besser, als wenn er sich die dollste Motoryacht mit 200 m Länge bauen lassen würde. (Wobei die Arbeiter in der Werft sich auch darüber freuen würden!)

Jeff Bezos ist allerdings noch nicht an dem Punkt.
Der scheint irgendwie noch zu glauben, man muss seine Spuren auch auf dem Mond hinterlassen ... und sein Konzern ist nun wirklich mit mehr negativen Effekten zu verbinden, als wenn jemand nur Software verkauft.

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