Sie schleppen zu schwere Säcke, atmen giftige Pestizide, gehen nicht zur Schule.
Das hört sich jetzt äußerst böse an, hat aber mit der Realität eher wenig zu tun:
Die zitierte Studie ist anders unterwegs:
School attendance among children in agricultural households in cocoa growing areas increased from 58 to 80 percent in Côte d’Ivoire and from 89 to 96 percent in Ghana between 2008-09 and 2018-19.
Nüchtern betrachtet, ist die Kinderarbeit bei uns auch noch nicht so schrecklich lange her und eine Mitarbeit in landwirtschaftlichen Betrieben durchaus nicht unüblich.
Der Ursprung der Ferien war es, dass die Kinder ihren Eltern in der Landwirtschaft helfen konnten. Z.B bei der Ernte.
Das ist noch nicht so schrecklich lange her, da unterschied sich das Leben in Deutschland für das Gros der Bevölkerung nicht wesentlich von den angeprangerten Zuständen in der Dritten Welt.
n diesem Zeitraum habe es hier keine Fortschritte gegeben, erklärt Friedel Hütz-Adams vom Südwind-Institut in Bonn gegenüber der ARD. Ein Grund dafür sei, dass der Preis um ein Drittel eingebrochen ist. Ein Bauer in der Region müsse heute das Doppelte verdienen, um seine Existenz zu sichern. Im Kakao-Sektor konnte man einen direkten Zusammenhang zwischen Preis und Kinderarbeit beobachten.
So wird für die Herstellung einer Tafel Schokolade aus konventionellem Anbau etwa sieben Cent gezahlt. Die Wertsteigerung kommt bei der Weiterverarbeitung. Ob dabei Kinderarbeit im Spiel ist, ist nicht nachvollziehbar. Das bedeutet aber auch, ein paar Cent mehr würde die Existenz der Bauern sichern, ohne dass es dem Supermarkt-Kunden weh tut.
Kakao von Plantagen aus Westafrika beziehen vor allem Hersteller wie Nestlé und Mondelez, deren Produkte auch in deutschen Supermärkten landen.
Ich kann mich allerdings nicht daran erinnern, dass damals in Deutschland die Weisen aus dem damaligen "globalen Norden" gekommen wären, um hier für bessere Lebensverhältnisse zu sorgen und einfach höhere Preise gezahlt haben.
Auch sind Nestlé und Mondelez nun wirklich keine deutschen Hersteller, die ihre Ware ausschließlich in Deutschland vertreiben würden. Nein, die verhöckern weltweit.
Wer vom "globalen Süden" schwafelt, der hat noch ganz schwer den kolonialen Habitus im Nacken und will vom den Geld der Anderen (selber will man mit der Masche ja Geld verdienen) den Dööfchen im "Süden" helfen.
Nur zur Erinnerung
Geburtenrate pro Frau Ghana 4,8 Elfenbeinküste 5.0
Bevölkerungsentwicklung seit 1990
Ghana 1990 14,773,000
Ghana 2019 30,418,000
Elfenbeinküste 1990 11,925,000
Elfenbeinküste 2019 25,717,000
Anteil der Bevölkerung unter 15 Jahren
Ghana 29%
Elfenbeinküste 39,95%
Wer also nicht in der Schule geschlafen hat, der kann sich ganz einfach ausrechnen, dass beide Staaten schon aufgrund der Demographie massive, selbstgeschaffene Probleme haben. Der Kakao-Absatz muss sich bei gleichen Preisen mehr als verdoppeln, um den Wohlstand von 1990 halten zu können.
In der Studie steht auch, dass bei den Bauern in der Peropherie vermehrt diese Missstände auftreten. Klar, dort sind die Anbaubedingungen nicht mehr so gut, wie in den guten Gebieten. Mehr Rackern für weniger Ernte.
Jahrelang haben Unternehmen wie Nestlé, Unilever und Mars immer wieder versprochen, Kinderarbeit auf den Plantagen entlang der Lieferketten nachzuverfolgen, ohne wirklich aktiv zu werden.
Tja, dann erzählt man den armen Bauern, dass man deren Früchte leider nicht nehmen kann. Die verhöckern dann für noch weniger Geld an die reichen Bauern, die das Zeug dann als ihre Ernte verkaufen.
Nun will das Wirtschaftsministerium deutsche Unternehmen per Gesetz dazu verpflichten, dafür zu sorgen, dass ihre direkten Zulieferer nicht gegen Menschenrechte verstoßen.
Keine Sorge, die Öko-Industrie wird schon die benötigten Zertifikate liefern.
Das schafft Arbeitsplätze. Jedenfalls bei der Öko-Industrie.
Mehr als 80 Prozent der Kakaoplantagen sind nicht größer als fünf Hektar und werden von Kleinbauern bewirtschaftet - zu wenig für ein existenzsicherndes Einkommen - erst recht bei Ernteausfällen oder bei unsicheren Landrechten. Häufig fehlt es an Wissen über alternative Anbaumethoden, um den Ertrag zu erhöhen.
Merke die * (zensiert) sind halt dumm und müssen vom weißen ManneFrau/divers erst lernen, wie man das so richtig macht!
Nicht selten müssen in den Anbauregionen Regenwälder weichen.
Nein, nein, nein. Die wirklich effektive Maßnahme zur Produktionssteigerung wollen wir nicht..
Sie erwerben ein umfassendes Verständnis des biodynamischen Anbaus - von der Verarbeitung bis hin zum fertigen Produkt. Vor allem erfahren sie, was aus den Rohprodukten hergestellt wird, denn viele Bauern hatten vorher das Produkt "Schokolade" noch nie gesehen.
Ja, genau. So richtig biodynamisch. Klar, die Bauern kennen dort auch weder Smartphone, noch ein Automobil. So völlig unverdorben von der Zivilisation
Ach ja, für die Schokolade braucht man ja noch die Milch. Komm last uns die Wälder roden für die Milchwirtschaft...
Seit das Gewicht der Kakaobohnensäcke von 90 kg auf 22,5 kg reduziert wurde, können sich auf die Frauen ein eigenes, unabhängiges Einkommen durch Kakaoanbau erschließen.
Genau, so richtig zeitgeistkompatibel für den dekadenten Westen globalen Norden. Daran hat es gelegen, dass trotz der vielen Milliarden Entwicklungshilfe dort nicht viel herumgekommen ist. Da ist einfach keiner auf die Idee gekommen, die Säcke kleiner zu machen! Und die Frauen können ja sowieso viel besser wirtschaften!
Wie gut, dass dort man ein Schlaubi-Schlumpf heruntergefahren ist und die Lösung für alle unsere Probleme gefunden hat. Jetzt kann es nurnoch bergauf gehen!
Ich sage da nur: Wie gut das es damals bei uns diese ganzen Schlaubi-Schlümpfe und die ganze Öko-Industrie noch nicht gab. Da mussten die Deutschen ihre Probleme noch selber lösen.
Sonst sähe es hier genauso aus, wie in Kalkutta.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (27.03.2021 14:17).