... zum einen die Aussage des Artikels. Aktuell wird die Hälfte aller regenerativen Energieerträge allein durch Biomasse geschultert, den Rest teilen sich Wind, Sonne und Wasser. Ich halte das für ein durchaus genutztes Potential der Biomasse.
Der zweite Punkt ergibt sich aus zwei Überlegungen: erstens - was verfeuert wird, ist futsch. Mit ein wenig Aufbereitung bekommt man aus der Biomasse natürlichen Biodünger, den man auf die Felder ausbringen könnte. Statt dessen verfeuern wir die Biomasse und werfen chemischen Dünger auf die Felder.
Biomasse wird aber auch "erzeugt" durch Energiepflanzen, z.B. Raps. Damit steht die Energieerzeugung direkt in Konkurrenz mit der Nahrungsmittelerzeugung. Falls sich wer fragt, wieso diese Kampagnen gegen den Fleischverzehr gefahren werden, da bekommt er die Antwort: das liebe Vieh steht der Ölpflanze im Weg und die Ölpflanze brauchen wir für E-Fuels und Biomasse. Es geht also mitnichten um Tierwohl und Veganismus, sondern einfach um Flächenkonkurrenz.
Damit Biomasse "grüne Energie" gibt, dürfte aber nicht eigens dafür angebaut werden. Im Grunde ist jedes Holzfeuer "biomassebasiert" - "grün" ist sie deshalb noch lange nicht. Eigens Ölpflanzen anbauen um sie dann zu verstromen ergibt nur dann im Kopf einen Sinn, wenn man die Speicherthematik bei den Regenerativen strategisch begegnen will. Aber wäre es dann nicht intelligenter, die Biomassekraftwerke nur in den sonnenarmen Monaten laufen zu lassen? Da hätte man tatsächlich die Sommersonne in den Winter gerettet, und zwar ganz ohne Akkus und Pumpspeicherkraftwerke.
Dann wäre Biomasse-Verstromung insofern "grün", als dass Flächenkonkurrenz der Energiewirtschaft wegen gegen die Landwirtschaft deutlich weniger kritisch anzusehen ist, als Waldrodungen für Windräder oder Bergbau für Kobalt und Seltenerden für die Akkus.