plant based tree schrieb am 08.08.2024 11:41:
Da muss die Ukraine aber noch viel erobern. mit 1000 Leuten? Völlig unrealistisch. Das ist eine Verzweiflungstat, um die russischen Truppen dort binden zu können, damit andere, militärisch dichtere Frontabschnitte ausgedünnt werden, weil es fast überall brennt. Allerdings bindet damit die Ukraine auch eigene Truppen, die dringender anderswo gebraucht werden. Die Linien im Donbas könnten verstärkung sicher sehr gut gebrauchen. Stattdessen werden 1000 leute und Logistik für einen Spaziergang in der Oblast Kursk aufgewendet für Gegenden, die nciht zur Ukraine gehören, also auch nicht gehalten oder befreit werden müssen, was ja der eigentliche Auftrag bzw. das Ziel ist. Mit so wenig Gebiet dort, das ist in etwa auch nicht mehr als das, was Russland bei Cherson erobert hat, wird man nichts eintauschen können. Und diese Aktion wird dafür sorgen, dass Russland wieder weit weniger verhandlungsbereit sein wird. Diese ganze Aktion hat gar keinen Sinn, außer via Presse ein wenig die Moral zu steigern. Das kann als Verzweiflungstat angesehen werden.
Ich wäre mir da nicht so sicher. Ich würde mal aus dem Bauch raus vermuten, dass echtes russisches Gebiet für Russland wesentlich wertvoller ist, als besetztes ukrainisches Gebiet. Gerade aus politischer Sicht. Es wäre höchst peinlich, wenn da auch nur ein Zentimeter unter ukrainischer Kontrolle bleibt, der vorher Russland war - nur damit ein (egal wie großes) Stück Ukraine bei Russland verbleibt.
Was die Verhandlungsbereitschaft angeht: Klar wird Russland nichts akzeptieren wollen, was weniger als die eigenen Forderungen ist. Deshalb ist es ja auch keine Verhandlungsbereitschaft, sondern die Bereitschaft die ukrainische Kapitulation zu akzeptieren. SO verhandlungsbereit ist die Ukraine auch. Sogar ganz ohne etwas zu fordern, was tatsächlich Russland gehört.
Btw: Wann ist Russland wohl tatsächlich eher verhandlungsbereit? Wenn es militärisch glänzend läuft und die Ukraine nichts hat um Verhandlungsdruck aufzubauen? Oder eher wenn Russland sich eh einfach militärisch nehmen kann was es will, ohne große Konsequenzen?
Genau letzteres fordern ja die meisten Oberschlauberger, die der Ukraine nicht nur keine Unterstützung zukommen lassen wollen, sondern gleich auch die Sanktionen beenden und noch Druck auf die Ukraine machen wollen "zu verhandeln". Diese "geostrategischen Genies" wollen also die Kapitulation der Ukraine erzwingen. Nur ist es ihnen meist zu peinlich, das so direkt zuzugeben.