Dampflokomotive schrieb am 08.08.2024 10:41:
Das sehe ich anders: Überraschungangriffe haben (fast) immer einen großen Erfolg. 6-Tage-Krieg, Pearl Harbor, Ardennenoffensive um mal wirklich große Beispiele zu nennen.
Die existierenden Befestigungsanlagen sollten kleinere Stoßtrupps abfangen, sie waren nicht für einen größeren Angriff gedacht (hätte auch zu viel Geld, Material und Soldaten gekostet).
Die Frage ist vielmehr: Kann die Ukraine das Gelände halten oder wird sie beim russischen Gegenangriff zermalmt?
Das Bemerkenswerte daran ist erstmal das ein Überrraschungsangriff dieser Größenordnung gelingen konnte. Man hat uns ja in den letzten Monaten immer wieder erzählt sowas sei durch die komplette Drohnenüberwachung eigentlich unmöglich. Aber etwas sehen und verstehen was man sieht sind natürlich zwei unterschiedliche Dinge (siehe Israel und der 7. Oktober).
Bezüglich des russischen Gegenangriffs: da wird man erst mal sehen müssen wie schnell der organisiert werden kann. Ein überhasteter Angriff könnte teuer werden. Ein längere Verzögerung zur besseren Vorbereitung gibt auch dem Verteidiger mehr Zeit die Stellungen auszubauen. Oder einfach abzuhauen.
Aber eines sollte man im Hinterkopf behalten: die Ukrainer haben sich dieses Schlachtfeld ausgesucht. Wenn dort tatsächlich länger gekämpft wird dann ist das was sie geplant haben. Insofern wäre ich vorsichtig mit Prognosen wie "sie werden zermalmt werden".
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (08.08.2024 11:20).