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  • Guckstu

mehr als 1000 Beiträge seit 18.03.2024

Zuviel Pessimismus

JohnGeorge24 schrieb am 08.08.2024 17:21:

"Und wenn wir vor die Hunde gehen, dann wenigstens mit Anstand und ... Danke für nichts ... "

Nö.
Den Ukrainern ist es relativ egal, ob die Front lang oder kurz ist, sie wollen die Russen lediglich abnützen.
Und sie haben ja schon gezeigt, dass sie auch mit Frontverlängerungen klarkommen, siehe den am Ende doch zurückgedrängten Angriff bei Charkiw - das hat der Ukraine gezeigt, dass die russischen Kräfte in Atemnot gelangen, wenn die Front länger wird.

Im Moment bauen sie im eroberten Gebiet Verteidigungsstellungen. Das tut man nicht, wenn man auf weiter Vorstöße hofft, das tut man, wenn man einen neuen Fleischwolf aufstellt, auf den der Gegner eingehen MUSS, weil das ja ur-russisches Gebiet ist und nicht bloß annektiert.
Und es nimmt Druck von den anderen Stellungen, wo die Russen größere Wahlfreiheit haben, sich den Angriffspunkt auszusuchen.

Und ich denke, das ist der entscheidende Punkt: Die Ukrainern haben den Russen Wahlfreiheit genommen.

Was jetzt geschehen wird:
- Die Ukraine wird noch weiter vorstoßen, so lange das eben ohne große Verluste geht.
- Dann haben die Russen genügend Kräfte zusammengezogen, um den Vorstoß aufzuhalten, und drängen die Ukrainer langsam wieder zurück. Die prorussischen Kommentatoren werden beginnen, den Vorstoß als katastrophalen Fehlschlag darzustellen.
- Die Ukraine wird sich allmählich auf die vorbereiteten Verteidigungsstellungen zurückziehen.
- Dort kommt der russische Vormarsch ins Stocken. Die Russen rücken nur noch 10-Meter-weise vor und zahlen wieder den üblichen gigantischen Blut- und Materialzoll. Die prorussischen Kommentatoren werden den Vorstoß weiterhin als katastrophalen Fehlschlag darstellen, völlig unabhängig davon, wie hoch die Verluste eigentlich sind.

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