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  • Guckstu

mehr als 1000 Beiträge seit 18.03.2024

Re: "Überraschungsangriff mit unklarem Zweck"

Ach, die Tagesschau spekuliert da nur wüst herum.
Der Zweck ist nur deshalb unklar, weil die Ukrainer sich nicht zum Zweck äußern und auch alle Verbündeten dichthalten.
Aber mit ein bisschen Nachdenken kann man sich einige mögliche Zwecke zusammenreimen:

- Entlastung der Front im Donbass, weil Putin Truppen vorn dort wird abziehen müssen.
- Putin dazu zwingen, diesen Punkt anzugreifen. Einen bekannten Punkt zu verteidigen ist einfacher als eine ganze Front, die Ukraine hat dort die Möglichkeit, eine effizientere Verteidigung zu organisieren.
- Putin dazu zwingen, entweder Wehrpflichtige sterben zu lassen (höchst unpopulär) oder Freiwillige entlang der ganzen Ukrainegrenze als Wachtposten einzusetzen (erhebliche Personalverringerung im Donbas), weil die Ukraine ja auch andere Grenzregionen angreifen könnte.
- Putin dazu zwingen, auch in der Schlammzeit weiter gegen den Brückenkopf anrennen zu lassen: Jede Woche, die er diesen Zustand anhalten lässt, lässt ihn in den Augen der eigenen Bevölkerung schwächer erscheinen. Dummerweise ist seine Armee nur noch für zwei bis sechs Wochen ausreichend ausgestattet, rechnet man; und gerade zu dem Zeitpunkt zwingen ihn die Ukrainer zum Weiterkämpfen.

Vielleicht gibt es noch weitere Gründe oder Pläne.
Beispielsweise könnten die Ukrainer diesen Brückenkopf mehr oder weniger standhaft verteidigen, sich irgendwann zurückziehen, und dann an einer anderen Stelle nach Russland reingehen. Da darf Putin entlang der Grenze Whack-a-Mole spielen.
Es geht im Krieg momentan ja nicht um Geländegewinne, sondern darum, die russischen Militärressourcen möglichst effizient abzunutzen.

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