Ihrem Fazit kann ich völlig zustimmen. Ich habe damals, als Bitcoin total neu war, auch Artikel in z.B. c't gelesen, wie man die selbst berechnet. Ich habe mich aber schlicht nicht für Finanzspekulationen interessiert. Hinterher ist man immer schlauer.
Zu Ihren Fragen: Der Preis (hier: die Transaktionskosten) ergibt sich aus Angebot und Nachfrage; dafür gibt es aber auch Grenzen. Wenn's fürs "Schürfen" keine Bitcoin-Belohnung mehr gibt, müssen Kosten & Belohnung zu 100% aus den Transaktionskosten beglichen werden.
Seit Mai 2020 kriegt man – neben den Transaktionskosten (im Moment $2 pro einzelner Transaktion im Block) – 6,25 BTC für das Errechnen des nächsten gültigen Blocks. Das sind bei rund $50.000 pro BTC also schlappe $312.500!
In einen Block passen gar nicht so viele Transaktionen, denn die Blocklänge ist beschränkt. Ohne die BTC-Belohnung müsste man also schnell tausende Dollar für eine einzelne Transaktion bezahlen!
Das würde meines Erachtens die Nachfrage reduzieren, denn wer könnte sich das noch leisten? Wenn kaum noch jemand die extrem hohen Kosten bezahlt, wie wollen die Serverfarmen dann ihre Kosten decken und auch noch Gewinn erwirtschaften? Das Rechnen würde also unattraktiver.
Die dann auftretende Abnahme der Rechenleistung würde meiner Meinung nach die Sicherheit des Netzwerks gefährden, weil dann die 51%-Attacke einfacher wird.
Und dazu noch auf Ihre andere Frage: Wie viel Rechenkapazität erforderlich ist, kann man errechnen. Wenn wir vom Stromverbrauch her denken und der bei zurzeit dem Stromverbrauch der Ukraine liegt, dann würden also 51% dieses Stroms für eine 51%-Attacke reichen.
Eher als an Amazon, Google oder Microsoft würde ich vielleicht an einen Geheimdienst denken. Wie viel Rechenpower hat denn die NSA? Oder ihre chinesischen oder russischen Pendants?
Und zum Schluss: Klar, kann man auf seinen BTC sitzen bleiben. Die kann einem keiner stehlen, solange der private Schlüssel nicht gestohlen/geknackt wird (Quantencomputer?). Doch was bringt einem das dann noch?!