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  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

Ampel-Blues vertagen

Es ist schon interessant, gegenwärtig wird von rechts und von links gegen die Ampel geschossen. Von rechts kann ich es verstehen - die Vorstellung, die Union als Agentur des Kapitals in der Regierung zu verlieren, wo man doch glaubte, das würde nie mehr geschehen, ist für die Leute in den Relotius-Medien auch drei Wochen nach der Wahl eine noch im Hals steckende Kröte.

Von links sind es Träumer wie Strobel, die mehr wollen, als das Wahlresultat hergibt. Unter deutschen Verhältnissen kommt eine Minderheitsregierung nicht infrage, sie würde nach kürzester Zeit scheitern, wahrscheinlich ginge schon die Kanzlerwahl schief. Und wer glaubt links ernsthaft, danach eine bessere Ausgangslage zu haben?

Natürlich ist Lindner politisch unappetitlich. In den anstehenden Koalitionsverhandlungen muss man die FDP ein wenig glänzen lassen. Nur so kann ihre Führung die Zustimmung legitimieren. Ein zweites Mal nicht regieren ist allerdings praktisch ein No-Go. Die Behauptung, man habe mit SPD und den Grünen nichts gemeinsam, war eine Wahlkampfübertreibung. Dass die FDP an den Grünen nicht vorbeikommen würde, war ja immer klar.

Und wenn die neue Regierung dann arbeitet, wird man den Einfluss der kleinsten Partei minimieren können. Spätestens dann, wenn deren Umfragewerte deutlich gesunken sind. Im Moment gilt es pragmatisch zu sein, Mund auf, Nase zu, jede andere real denkbare Variante ist noch schlimmer.

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