Dass der Mainstream mit dem Bezeichnung „Nazi“ um sich wirft ist eine Binse; Lieblings-„Nazi“ ist dabei der Thüringer AfD-Politiker Björn Höcke: er gilt – gerade auch bei einigen Kommentatoren hier im Forum – als das Destillat des Bösen.
Zu ihm selbst kann ich wenig sagen; er ist Thüringer, ich Niedersachse. Ich kenne ihn aus den Medien.
Höcke hat ein Buch verfasst namens „Nie zweimal in den selben Fluss“. Weil ich das Geld nicht ausgeben wollte, aber es schon wissen wollte, habe ich es in der Fernleihe bestellt und im zweiten Anlauf erhalten.
Die Fernleihe hat eine handschriftliche Notiz dazu gegeben:
Alles Behauptungskultur, pseudo-wissenschaftliche Bezüge, unredlicher, manipulativer Umgang mit der dt. Sprache, appelliert spontan an das "Bauchgefühl" vom Menschen, hält keiner unvoreingenommenen Prüfung stand, Henning agiert als "Stichwortgeber", und Höcke erweist sich NICHT als Intellektueller, allenfalls als Möchtegernintellektueller Demagoge - armselig!
Und: schnöde Usurpation eines hehren Titels
Betrachten wir den Text: Behauptungskultur, pseudo-wissenschaftlich, unredlich, manipulativ, Bauchgefühl, „hält Prüfung nicht stand“. Die Bibliothek nimmt mir die Schrecken der Eigenen Urteilsbildung ab.
Zum Buch, ich habs also gelesen. Fundiertes Geschichtswissen. Sag ich ohne selbst Historiker zu sein.
Ist Höcke ein Nazi? Aus seinem Buch ersehe ich nichts dergleichen. Bin ich misstrauisch? Klar, ist ein Politiker.
Aber die mediale Hetzjagd auf ihn macht ihn mir unwillkürlich sympathisch. Also rein menschlich. Politisch bleibt mein Misstrauen (das ich jedem auch empfehle, einschließlich den sehr geehrten anwesenden Freunden der AfD).