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  • Tobias Kern

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Re: Der richtige Weg?

MusikusDerZweite schrieb am 30.09.2021 10:03:

Warum? Weil man dann die Intervention des Hegemons befürchten müsste? Das ist die einzige Antwort die ich kenne, die einem nationalen Alleingang widerspricht. Schließlich funktionieren die Carl-Zeiss-Stiftung und Saarstahl prächtig,

Die Carl-Zeiss-Stiftung existiert dort nur weil der Hegemon sie dort haben wollte. Kleiner Tipp zur Recherche: Carl Zeiss war nie in Oberkochen, das sie dort ihren Sitz hat ist ein Ergebnis des 2.Weltkrieges - die US-Truppen haben kurz vor ihrem Abzug aus Thüringen damals den Firmensitz der Firma Carl Zeiss in Jena geplündert - zuvor hatte der letzte (faschistische) Stiftungsleiter eigenmächtig den Sitz der Stiftung nach Baden-Würtemberg verlegt. Diese Stiftungen sind also keineswegs so unabhänig - immerhin war die Carl Zeiss Stiftung eine Stifung des Landes Thüringen (bzw ihrer Vorgänger-Fürstentümer) und des Deutschen Reiches - die in dem Fall nicht gefragt worden sind ob der Stiftungssitz nach Würtemberg verlegt werden soll.

In Zeiten des Kalten Krieges - als im Osten die Firma Carl Zeiss verstaatlicht worden ist (der Osten war immer noch der Meinung das der reguläre Sitz der Carl-Zeiss-Stiftung Jena ist) war es das Bestreben von Adenauer und den Amis in Oberkochen eine neue Stiftung und eine neue Fabrikationsstätte zu errichten. Das führte zu einem Jahrzehntelangen Markenrechtsstreit der beiden Carl Zeiss Firmen. Die Weststiftung ist praktisch eine Neugründung (auch wenn sie sich darauf beruft die "wahre" Carl Zeiss Stiftung zu sein), die östliche Carl Zeiss Stiftung lief bis 1990 weiter und wurde dann aufgelöst - da die östliche Carl Zeiss Firma neu strukturiert, aufgelöst und als Tochterunternehmen der Carl Zeiss AG neu gegründet wurde.

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