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Avatar von stefano2050
  • stefano2050

mehr als 1000 Beiträge seit 01.04.2006

Das europäische Winddesaster könnte es auch heißen

Aktuell laufen über 40 GW Atomkraft in Frankreich.

https://www.rte-france.com/eco2mix/synthese-des-donnees?type=production#

Frankreich: 20 GW Wind installiert
Max Wind 6,4 GW im jetzigen Dezember, Durchschnitt 2 GW.
Und das im Windstarken Winterhalbjahr.

20 bis 40% Volllaststunden werden je nach Standort erwartet bei Wind mit 25% im Durchschnitt.

Mit 3 mal so viel Kraftwerken hätte Frankreich heute 6 GW Strom aus Wind.
Also gerade mal 4 GW mehr bei dann 60GW Kapazität.

Der atomare Kraftwerkspark hat 64 GW Kapazität.
Davon sind wegen 12-monatigen 10-Jahresprüfungen immer etwa 10% nicht verfügbar.
Und das wissen die Franzosen. Maximal 58 GW sind eingeplant.
Wasserkraft und Erdgas sind für den Rest da. PV ist nur im Sommer signifikant und wichtig.
Windkraft ist die Wundertüte.
Mit Wärmedämmung und neuen Wärmepumpen anstatt Nachtstromspeicherheizungen zusammen mit Klimaerwärmung hat Frankreich sein Maximum von 102 GW ( bei 30GW im Minimum) im Jahr 2012 auf unter 90 GW im letzten Jahr gesenkt. 2014 waren es auch mal 82 GW.

https://www.wind-energie.de/themen/zahlen-und-fakten/europa/

Mit 10 % Wind lässt sich kein Staat machen.
Wenn man ihn am meisten braucht, ist er nicht da, weil nun der arktische Wirbel die Windsysteme gedreht hat.

Und das ist ja auch in ganz Europa so.

D mit aktuell 65 GW Kapazität und nur 6 GW Wind.

Die Residuallast ist 80 GW und mehr für 2040 mit mehr Wärmepumpen, Klimaanlagen und Elektroautos.
60 oder 70 GW Erdgaskraftwerke müssten dafür zu den aktuellen 30 GW gebaut werden, weil dann geplante 200 GW Wind und 100 GW Solar im Minimum nur 3 GW bringen in Dunkelflaute.

Mehr siehe:
https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Mediathek/Monitoringberichte/Monitoringbericht_Energie2021.pdf?__blob=publicationFile&v=6

Gleiches gilt für Europa:
Bei 250 GW Windkraft installiert im Dezember 2022 kommt nur 10% Strom in einer eigentlichen Windsaison.
18 h am Tag keine oder sehr wenig Solarvoltaik im Winterhalbjahr.
Dazu Ausstieg aus Kohle und zukünftig auch aus Erdgas, sowie auch Agrarwüstenindustrie-Erdgas, wenn Artenvielfalt und Sortenvielfalt wichtig sein sollten.

Dazu soll ja der ideologische Atomausstieg kommen.
Die Niederlande und Belgien verabschieden sich gerade daraus.
Die Schweiz und Österreich brauchen jeweils 3 GW neue zuverlässige Kraftwerke, da Frankreich und Deutschland keine Überschüsse mehr garantieren wollen.
Polen und ganz Osteuropa wollen und müssen sich von russischen Erdgas und auch teuren Erdgas vom Weltmarkt abkoppeln.

Die Klimaerwärmung ist der permanente weltweite Super-Gau.
In der Risikoabschätzung muss dann Europa hier auf Kernenergie in der Grundlast setzen, wie Frankreich und Finnland.
Das kann sich nur Nordeuropa zur Zeit leisten. Mit Dürren kann sich das grundlegend ändern.

GB hängt am Erdgas und hofft auf viel Wind ebenfalls. Ohne 5 GW Kernkraft wäre jetzt da ein dickes Problem.
https://grid.iamkate.com

Ohne Kernkraft in Schweden und Finnland kein Export gen Süden aus dem Norden.
https://www.statnett.no/en/for-stakeholders-in-the-power-industry/data-from-the-power-system/#nordic-power-balance

Notorischer Stromimporteur ist die Schweiz nach Österreich und Luxemburg geworden.
https://www.swissgrid.ch/de/home/operation/grid-data/current-data.html

D will auch Importeur werden ohne Kohlekraft und Atomkraft wie andere auch. Wer exportiert dann?

https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_generation/10.11.2022/11.12.2022/today/
https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/conventional_power_generation/10.11.2022/11.12.2022/today/

https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_import_export/10.11.2022/11.12.2022/today/

https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/future_power_generation/10.11.2022/11.12.2022/future/2030/

https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/future_power_generation/10.11.2022/11.12.2022/future/2040/

Fazit: Leider ist Windkraft mit ihren Flauten Teil des Problems und leider keine Lösung. Bei Zuviel Wind ist abdrehen kein physikalisches Problem. Aber es gibt kein garantiertes Minimum abseits von 0. Bisherige Minima von 1 GW dieses Jahr sind quasi wie 0 in einer Kraftwerksparkplanung.
Ohne Atomkraft ist co2-arme Industriegesellschaft mit jeder Sekunde genug Strom in Europa nicht darstellbar.

Frankreich hat gerade temporär Probleme, die D in den nächsten Jahren und Jahrzehnten permanent hat.
Frankreich löst seine Probleme.
D potenziert seine Probleme und hofft dann auf französischen und osteuropäischen Atomstrom.

Ausblick: Brownouts werden nun normal nach 20 Jahren wünsch-mir-die-Welt-schön in die falsche Richtung.
Der Blackout war noch nie so wahrscheinlich und wird im nächsten Winter mit 3 AKW weniger noch wahrscheinlicher.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (11.12.2022 14:18).

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