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  • Axel Farr

mehr als 1000 Beiträge seit 06.05.2002

Re: Ob blauer, grüner oder zitronengelber Wasserstoff....

Madarander schrieb am 05.10.2024 18:15:

LokalHorst schrieb am 05.10.2024 17:48:

Träumt also weiter den Wasserstofftraum, ob mit oder ohne Klimaneutralität. Die kann man nämlich nicht essen und die Bude wird damit auch nicht warm.

Die Idee Lebensmittel zu Bio Sprit zu verarbeiten ist ja noch verrückter wo immer noch Menschen verhungern.
Allein wenn es das ersetzen könnte wäre ja schon viel erreicht.

Wird aber schon seit über 50 Jahren im industriellen Maßstab gemacht und funktioniert auch da, wo es hungrige Menschen gibt (Brasilien erzeugt seit den 1970ern einen beträchtlichen Teil seines Benzins als etwas das man seit ca. 20 Jahren "E85" nennt).

Historisch gesehen war das auch in Deutschland nicht so unüblich, halt nicht in flüssiger Form: Vor 100 Jahren (obwohl es schon LKW und auf größeren Gutshöfen und bei Lohnunternehmern auch schon Traktoren gab) war Fläche in ähnlicher Größenordnung für das Futter von Arbeitstieren (vor allem Pferde, aber in Süddeutschland auch Ochsen) nötig wie heute für den Anbau von erneuerbarer Energie verwendet wird (den flächenmäßig größten Teil macht dabei die Biogas-Erzeugung aus). Die Menschen hatten damals aber weit weniger Milch und Fleisch konsumiert und Deutschland war bei geringerer Einwohnerzahl damals flächenmäßig noch größer.

Es ist leider alles eine Frage dessen, was man zahlen kann.

Der Hunger in der Welt wird übrigens nicht von einem Mangel an Lebensmitteln verursacht - die gäbe es genug. Es ist ein Verteilungsproblem, das vor allem da besteht wo militärische Konflikte herrschen. Leider kommen internationale Hilfen dort auch nicht an, denn sie werden vielfach (auch aus militärischen Gründen) nicht in das betreffende Gebiet gelassen oder ziehen sich zurück, weil sie selbst zum Ziel militärischer Aktionen werden.

Ganz vorne dabei ist übrigens Russland beim Schüren militärischer Konflikte - dank der immer noch existierenden Wagner-Gruppe. Überall da wo es Rohstoffe gibt, die hochpreisig genug sind damit man Millionenbeträge mit einem Seefrachtcontainer oder eine militärische Transportmaschine packen kann wird militärische Dienstleistung gegen Rostoffe geliefert. Eine einheimische Bevölkerung stört die dabei unterstützten Rebellen oft nur oder wird ggf. für Sklavenarbeit gebraucht. Russland stellt sich auch deswegen in Bezug auf eine Reform der UN-Organisation quer, da man durchaus nichts dagegen einzuwenden hat dass es für kein afrikanisches Land einen ständigen Sitz oder gar Vetorecht im Weltsicherheitsrat gibt.

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