Zitat Deines Beitrages:
"Wer da glaubte das Ende des Realsozialismus (so verzerrt dieser am Ende gewesen sein mag) und das darauffolgende Zurück zum Imperialismus wären irgendetwas Fortschrittliches gewesen irrte schon vor 30 Jahren."
Der sogenannte Realsozialismus, ich nenne in Staatssozialismus, mußte scheitern und wird immer scheitern.
"Nehmt den radikalsten Revolutionär und setzt ihn auf den Thron aller Reussen (Zaren-Thron), oder verleiht ihm eine diktatorische Macht und ehe ein Jahr vergeht, wird er schlimmer als der Zar geworden sein." (Michail A. Bakunin)
Ich weine dem keine Träne nach und wünsche mir, daß alle Sozialisten diesen "Realsozialismus" neu bewerten.
Revolutionen sollten nicht gemacht werden. Das geht schief.
Revolutionen brechen mit dem Kollaps einer Gesellschaftsordnung aus, wie eine Urgewalt. Um als menschliches Individuum dieses Ereignis im Vorfeld zu erkennen, sollte man feine "Antennen" im eigenen Gefühlsleben entwickeln.
Nun: eine Revolution steht in der gesellschaftlichen Realität Deutschlands in der nahen Zukunft nicht an.
Imperialismus ist nicht denkbar, ohne Marktwirtschaft. Doch Marktwirtschaft ist nicht mehr nur national beschränkt - und ist auch nicht mehr auf bestimmte Weltanschauungen beschränkt: die USA hüben, die VR China drüben.
Vielleicht ist die sozialistische staatliche Organisation einer Gesellschaft der Haken an der Entwicklungstheorie von Marx und Engels. Vielleicht ist es erforderlich, diese Stufe zu überspringen und sofort eine Gesellschaft kommunistisch zu organisieren -> kommunistische Ordnung (Du weißt: die ohne Staatsorgane) unmittelbar in Folge einer gescheiterten Parlamentarischen Republik.
Das Blockdenken ist uns Menschen offensichtlich von Natur aus eigen: die Evolution hat einen Homo Sapiens geprägt, der in vergangenen Jahrtausenden tagelang durch Gebiete streifen konnte, ohne einen anderen Menschen zu treffen als einen Familienangehörigen. Traf man einen Unbekannten - Fremdling, dann war sofort Alarm und man machte sich bereit, das Feuer, die warmen Felle und die Nahrungsmittelvorräte zu beschützen. Dieses Denken in Stammeszugehörigkeit, gemeint ist der Herdentrieb, werden wir Menschen uns für die kommenden tausend Jahre nicht abgewöhnen können. Unsere Evolution stellt uns auch vor Problemen, solchen, die ich nicht mag, aber als Mensch wahrnehmen muß.
Ich habe den Wunsch, daß Du den Begriff "Anarchie" nicht wieder falsch gebrauchst. Das was Du in Deinem Beitrag meinst, ist mit dem Begriff "Anomie" hinreichend beschrieben. Anarchie ist nicht das Fehlen einer Ordung! Und Anarchie ist ganz gewiß nicht Faußtrecht. :-)
Anarchisten sind Sozialisten. Und sie werden an und auf eurer Seite stehen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.06.2024 18:28).