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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Covid-19 ist der zweite PISA-Schock

Tja, die PISA-Studie hat jetzt Jubiläum.
Vor PISA ging man in Deutschland sehr breitbeinig beim Thema Schule und Bildung durch die Gegend. Bei irgendwelche Vergleichen verwies man gerne auf die schier endlose Liste von Wissenschaftlern und Ingenieuren und dem überragenden Anteil Deutscher an der Entwicklung von Naturwissenschaften und Technik.
Dann kamen die Studienergebnisse und bescheinigten Deutschland nur Mittelmaß. Weder in der Spitze noch in der Masse war man vorne dabei.

Und jetzt haben wir die Covid-10 Pandemie.
Diese trifft ein Land mit der weltweit zweitbesten Krankenhausausstattung. (Nur Japan ist besser.) Die meisten, auch europäischen, Länder müssen da sehr viel kleinere Brötchen backen. Etliche Nachbarn erwischte es auch am Anfang der Pandemie knüppeldick, während man hier, trotz der Eigenschaft eines der ersten Hotspots von Covid-19 zu sein, ganz komfortabel das Schiff durch die Engstelle manövrieren konnte.

Aber man hatte nicht mit den ganzen Hillbillies gerechnet. Die Hinterwäldler, die völlig lernresistent sind und im Hinterwald ihre Coronaparty machen und auf so böse Sachen, wie eine kostenlose Impfung aus allerlei abstrusen Gründen lieber verzichten.
Schuld sind ja im Zweifelfall immer die Anderen. Das "kaputtgesparte" Krankenhaussystem, die Geimpften und überhaupt.
Ich muss ja auch immer herzlich über die Perlen lachen, die uns der Autor da serviert.

Demnach wies Reinhard Busse, Leiter des Fachgebiets Management im Gesundheitswesen der Technischen Universität (TU) Berlin, auf das Paradox hin, dass Krankenhäuser einerseits so überlastet wie nie seien, auf der anderen Seite aber jedes dritte Bett leer stehe: "Denn nur rund 450 Krankenhäuser verfügen über die notwendige intensivmedizinische Erfahrung zur Behandlung von Covid-19-Patienten."

Die rund 1.000 weiteren, kleineren Akutkrankenhäuser seien überdurchschnittlich leer, bänden zugleich aber Personal, dass in den anderen Kliniken bei der Corona-Versorgung fehle. "Erneute Maßnahmen zur Sicherung von genügend Intensivbehandlungskapazität sollten sich also an dem Ziel orientieren, dass Intensivkapazitäten in den 450 genannten Krankenhäusern auch wirklich zur Verfügung stehen, also mit Personal ausgestattet sind", mahnte Busse als Mitglied des Fachbeirates des Bundesgesundheitsministeriums.

Bei der Divi meldern mehr als die 450 Kliniken.
Aber davon ab: Die Kleinstkrankenhäuser sind für die regionale Notfallversorgung in der Pampa. Wenn also dort irgendeiner vor dem Baum fährt oder sonst dringend notärztliche Versorgung benötigt, dass dann der Krankenwagen nicht über eine 1 Stunde braucht, um zum nächsten Krankenhaus zu kommen.
Dort Personal abziehen zu wollen, ist wie als wenn man die Feuerwachen räumt, weil es gerade woanders brennt.

Machen wir uns Mal nichts vor:
Wir haben eine gespaltene Gesellschaft.
Wie damals im Deutschen Reich.
Inseln des Lichts und der Hinterwald.
Während in anderen Staaten die Hinterwälder wenigstens komplett ihren eigenen Stiefel drehen und den Rest der Bevölkerung nicht belästigen, ist es bei unseren Hinterwäldlern selbstverständlich kräftig abzugreifen und eine Anspruchhaltung gegenüber diesem verhassten Staat zu haben, der einfach nur die Schuhe auszieht.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (13.12.2021 10:25).

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