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  • benutzer09

mehr als 1000 Beiträge seit 18.10.2011

Ein hervorragender Artikel, dessen Aussage ich teile, ...

... diese, wie ich finde, abstoßenden Erniedrigungsshows sind ein
Ausdruck des sozialen Klimas in der Gesellschaft, des Umgangs
miteinander. Die Tendenz geht zum Gegeneinander. Solidarität
untereinander wird unterminiert, denn sie würde den Einzelnen stark
machen, seine Interessen auch gegenüber ökonomisch Stärkeren zu
vertreten. Eigentlich müssten sämtliche Arbeitnehmer in
Gewerkschaften organisiert sein, aber die jahrelange Berieselung mit
arbeitgeberfreundlichen Botschaften in den Medien ist nicht ohne
Folgen geblieben.

Da gibt es Arbeitnehmer, die im Ernst die Ansicht vertreten,
Gewerkschaften seien überflüssig, also Arbeitgeberperspektive
einnehmen, gegen die eigenen Interessen argumentieren. Und diese
Schwäche der Gewerkschaften, die zeigt sich in den Zumutungen, denen
Arbeitnehmer, angeblich alternativlos aufgrund der "Globalisierung",
in den letzten 15 Jahren zunehmend ausgesetzt sind. Nicht alle,
versteht sich, und viele von denen, denen es, NOCH, ein wenig besser
geht, treten eifrig nach unten, weil sie dort ihre Gegner vermuten,
die eigentlich über ihnen sitzen.

Was vermitteln Shows wie DSDS, Germanys next Top Model, usw.? DSDS
z.B., dass es okay ist, Menschen zu demütigen, die etwas nicht gut
können, dass es sogar zu sozialem Prestige verhilft. Und im beim
"Topmodel" lernen die Mädchen, dass es nur unbedingte Unterordnung
unter die Autorität ist, die zu Erfolg verhilft, dass Egoismus
wichtig ist, nicht Freundschaft oder Solidarität. Die Botschaft ist
meiner Ansicht nach eine autoritäre, anti-demokratische.

Bernd Gäbler hat in seinem Arbeitsheft "Hohle Idole" die perfiden
Inszenierungen, die in diesen Shows stattfinden, beleuchtet. Das Heft
kann hier kostenlos heruntergeladen werden.
http://www.otto-brenner-stiftung.de/otto-brenner-stiftung/aktuelles/h
ohle-idole.html 

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