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  • Porcupine17

mehr als 1000 Beiträge seit 14.07.2012

Ein Nachtrag

Entgegen einem jahrzehntelang in der Bundesrepublik Deutschland gepflegten Glaubens hätte Leningrad seinem Schicksal auch durch eine Kapitulation nicht entgehen können.

Was der Versuch einer Kapitulation allerdings hätte ändern können wäre das Schicksal der ausführenden deutschen Offiziere, die später wegen der Belagerung vor ein alliiertes Gericht gestellt wurden. Sie mussten freigesprochen werden. Die Richter ließen in ihrer Begründung keinen Zweifel daran das die Belagerung ein geplantes Kriegsverbrechen war. Aber da das damalige Völkerrecht das Aushungern einer verteidigten Stadt erlaubte (das wurde übrigens erst 1977 geändert) hatten sich die Offiziere De Jure mangels Gelegenheit(!) keines Verbrechen schuldig gemacht, egal was ihre Absichten und Befehle waren.

Dieser technische Freispruch wurde (natürlich verkürzt zu "Freispruch durch die Alliierten") zu einem der Hauptargumente der Leute die später behaupteten die Belagerung sei kein Kriegsverbrechen sondern eine normale Kriegshandlung gewesen.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (27.01.2024 10:02).

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