Capella schrieb am 16. Januar 2003 14:37
> Ist es dann überhaupt angemessen, das ganze
> Quanten"kryptographie" nennen? Wäre das nicht eher
> Quanteninformationsversiegelung oder sowas?
So gesehen hättest Du natürlich recht, wenn alle Bits verwendet
würden. Es geht aber ja bei der Übertragung darum, daß Alice und Bob
eine Methode haben, die gemeinsam für richtig und verwertbar
befundenen Bits auszusortieren, den Rest zu vergessen.
Das Verfahren:
1. Alice überträgt eine Zufallsfolge von 1 und 0 bits mit ebenfalls
zufällig ausgewählten Polarisationen (horz/vert oder diagonal).
2. Bob mißt die Polarisationen. Dabei weiß er nicht, welche Alice
gewählt hatte, wird er ebenfalls zufällig zwischen horz/vert und
diagonal wechseln. Dabei nimmt er dann manchmal den richtigen,
manchmal den falschen Filter. Ein Teil der übertragenen Bits
(näherungsweise 50%) hat er aber korrekt ausgwertet.
3. Zur Klärung, welche bits verkhert sind, ruft Alice nun Bob an
(unverschlüsselt, ungesichert) und sagt ihm, welche Polarisationen
sie gewählt hatte (aber auf keinen Fall, wie das zugehörige bit war).
Bob vergleicht und sagt ja oder nein, je nachdem, ob er den richtigen
Filter gewählt hatte. Alice und Bob können währenddessen die Bits
ausfiltern, bei denen Bob den richtigen Filter gewählt hatte.
4. Zur Überprüfung, ob jemand versucht hatte mitzuhören (und so
zwingend einige Bits der Übertragung beeinflusst hätte), vergleichen
Alice und Bob einen Teil der Bits, die bei beiden identisch sein
sollte:
"Nr. 50 ist 1", "Ja"
"Nr. 371 ist 0", "Ja"
"Nr. 472 ist 1", "Nein!" --- Oops, die komplette Übertragung werfen
wir wohl besser schnell weg. Eve hört mit.
--
Wie man sieht, kann man nicht direkt einen Text übertragen, weil ja
einige Bits als "falsch gemessen" wegfallen. Man kann aber die
verwendbaren Bits, wenn ein Mitlauschen mit hinreichender Sicherheit
ausgeschlossen war, dann als one time pad verwenden.
ciao pm
> Ist es dann überhaupt angemessen, das ganze
> Quanten"kryptographie" nennen? Wäre das nicht eher
> Quanteninformationsversiegelung oder sowas?
So gesehen hättest Du natürlich recht, wenn alle Bits verwendet
würden. Es geht aber ja bei der Übertragung darum, daß Alice und Bob
eine Methode haben, die gemeinsam für richtig und verwertbar
befundenen Bits auszusortieren, den Rest zu vergessen.
Das Verfahren:
1. Alice überträgt eine Zufallsfolge von 1 und 0 bits mit ebenfalls
zufällig ausgewählten Polarisationen (horz/vert oder diagonal).
2. Bob mißt die Polarisationen. Dabei weiß er nicht, welche Alice
gewählt hatte, wird er ebenfalls zufällig zwischen horz/vert und
diagonal wechseln. Dabei nimmt er dann manchmal den richtigen,
manchmal den falschen Filter. Ein Teil der übertragenen Bits
(näherungsweise 50%) hat er aber korrekt ausgwertet.
3. Zur Klärung, welche bits verkhert sind, ruft Alice nun Bob an
(unverschlüsselt, ungesichert) und sagt ihm, welche Polarisationen
sie gewählt hatte (aber auf keinen Fall, wie das zugehörige bit war).
Bob vergleicht und sagt ja oder nein, je nachdem, ob er den richtigen
Filter gewählt hatte. Alice und Bob können währenddessen die Bits
ausfiltern, bei denen Bob den richtigen Filter gewählt hatte.
4. Zur Überprüfung, ob jemand versucht hatte mitzuhören (und so
zwingend einige Bits der Übertragung beeinflusst hätte), vergleichen
Alice und Bob einen Teil der Bits, die bei beiden identisch sein
sollte:
"Nr. 50 ist 1", "Ja"
"Nr. 371 ist 0", "Ja"
"Nr. 472 ist 1", "Nein!" --- Oops, die komplette Übertragung werfen
wir wohl besser schnell weg. Eve hört mit.
--
Wie man sieht, kann man nicht direkt einen Text übertragen, weil ja
einige Bits als "falsch gemessen" wegfallen. Man kann aber die
verwendbaren Bits, wenn ein Mitlauschen mit hinreichender Sicherheit
ausgeschlossen war, dann als one time pad verwenden.
ciao pm