Vorweg, ich bin durchaus ein Befürworter vom "War on Terror" sowie ein hartes Vorgehen gegen die Taliban, die kaum was anderes als die Sprache der Gewalt verstehen.
Aber wenn ich das alles über diesen Fall so lese, dann bekomme ich doch den Eindruck, dass das nicht gut aussieht.
Bedenken der Leute im Einsatz an der Front zu ignorieren, das kommt nicht gut. Die amerikanische Seite sah die Sache dann offenbar als Fehler und hat die Piloten noch bestraft wegen des Einsatzes, obwohl sie nur den deutschen Befehlen folgten. Auch das muss man sich mal zu Gemüte führen!
War es für die Deutschen blamabel, sich die Tanker von den Taliban aus den Händen nehmen zu lassen, um sich den Vorwurf gefallen zu lassen, da irgendwo versagt zu haben, so wurde in Folge dessen später überreagiert, um sozusagen das Bild von Autorität wieder zurecht zu rücken. Man hat also eigentlich 2 Fehler gemacht, ein Mal zu schwach, ein Mal zu stark gehandelt - nur beides Male in der jeweiligen Situation völlig unangemessen.
Das ist so wie wenn man unter der Dusche die Wassertemperatur richtig einstellen will und es nicht hin kriegt, sondern ein Mal zu kalt und dann wieder zu heiss macht.
Ich glaube, solche psychologischen Phänomene nennt man "Antipattern". Vielleicht weiss jemand, wie genau man diese Art hier nennt?
https://en.wikipedia.org/wiki/Anti-pattern
(vielleicht das hier: https://en.wikipedia.org/wiki/Escalation_of_commitment )
Solche Sachen kommen öfter vor, gerade in grösseren Organisationen wie auch der Politik.
Ein anderes Beispiel finden wir in der Politik von Frau Merkel: In der Flüchtlingskrise 2015 liess sie es laufen und die Grenzen wurden nicht geschützt. Jetzt bei Corona geht es plötzlich und die Grenzen werden strikt verriegelt.
Wieder könnte es sein, dass jeweils das Falsche zur falschen Zeit gemacht wird, aber der eine Fehler das Handeln beim zweiten beeinflusst.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (17.02.2021 22:32).