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  • Subzero

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Re: think smaller

Markus Kompa schrieb am 27.03.2022 20:56:

In den 70er Jahren bis Anfang der 80er Jahre haben die im "Berner Club" zusammengeschlossenen Inlandsgeheimdienste seltsame "Öffentlichkeitsarbeit" gemacht, in Deutschland etwa das Celler Loch.
Belastbare Anhaltspunkte für nachrichtendienstlich Inszenierten Terror in Deutschland wären mir nicht bekannt.

Die erst 1984 einsetzenden Luxemburger Anschläge sind mit stay behind-Terrorismus nicht zu vergleichen, da sie zumindest intendiert unblutig verliefen und kein politisches Motiv kommunizierten.

Nachrichtendienstlich inszenierter Terror: es gäbe die Möglichkeit des "laufen lassen". Man beobachtet bzw steckt in einer Terrorgruppe und steuert die so, daß ihre Anschläge wirkungslos bleiben. Wird aber wohl jetzt nicht mehr gemacht (angeblich soll ja Putin auch die RAF gesteuert haben). In den Siebzigern kann ich mir das aber vorstellen, da sind so einige Anschläge schiefgegangen (haben nicht geklappt).
Desweiteren: man muß sich von der Sichtweise verabschieden, daß Geheimdienste und Polizeien gottgleiche Fähigkeiten haben. Das sind großteils nur bürokratische Aktenschieber (in bestimmten Fachbereichen wie der Beweissicherung/Auswertung haben die aber wirklich was drauf). Austausch zwischen den Behörden findet auch nur eingeschränkt statt (man läßt sich doch nicht einen guten V-Mann abschießen, nur weil die Polizei (bzw der entsprechende Landesinnenminister vor der Wahl) mal wieder ein Erfolgserlebnis vorweisen will!).

Anschläge ohne Kommunikation: da ist es schwierig hinterher zu kommen. Siehe NSU. Man wußte praktisch nicht daß es sie gibt. Und etwas von deren Existenz man nicht weiß kann man nicht finden. Die finden ja nicht mal die RAF-Rentner (und von deren Existenz wissen sie).

Interessant ist allerdings auch, daß Erfolge der Polizeien und Geheimdienste aus politischen Gründen verschwiegen werden. So verhindern wohl angeblich die Polizeien in D pro Jahr rund 2 Dutzend islamistisch motivierte Anschläge. Sowas kann man aber nicht öffentlich machen, das würde die Bevölkerung verunsichern;)

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