Frieden ist keine Selbstverständlichkeit sondern erfordert aktives Wirken und Mitwirken.
Das fängt in der Schule an (es graut mir vor Bundeswehr in Schulen, Wehrkundeunterricht à la DDR) und zieht sich durch alle Alltagsbereiche.
Im Zeitalter der Verrohung in den (a)sozialen Medien müssen ein paar Kernkompetenzen neu erlernt und gepflegt werden: Wie führe ich eine faire Debatte, wie äußere ich meine Meinung angemessen, fair und nicht persönlich verletzend, wie gehe ich mit der oft einseitigen Meinungsmache in Medien um, die Feindbilder hie wie da schüren, bestimmte Bevölkerungsgruppen oder Völker entmenschlichen, bestimmte Narrative verbreiten, Zusammenhänge weglassen. Wie tolerant bin ich, wie vermeide ich sprachliche und physische Gewalt und Eskalation - ach da gibt es ein ganzes Spektrum an Kommunikationskompetenzen, die in den letzten Jahren vernachlässigt wurden. Der berüchtigte Internet-Führerschein wäre spätestens mit der Verbreitung von Facebook & Co. eine der möglichen Maßnahmen gewesen.
Unsere Politiker sind in der Hinsicht nicht gerade ein leuchtendes Vorbild, wenn ich z.B. an unsere Chef-"Diplomatin" oder eben die ganzen US-hörigen Verteidigungsminister denke. Jemandem Grenzen aufzuzeigen ohne dass er sein Gesicht verliert und Gespräche unmöglich werden, ist eine hohe Kunst, die nach meiner Erinnerung im letzten Jahrtausend noch mehr Politiker beherrschten als heute, ansonsten wäre z.B. die Wiedervereinigung nie möglich gewesen. Die Bürger der DDR taten ihr übriges, ein Sprechchor bei den Montagsdemos war "keine Gewalt". Ich will die Wirkung nicht überbewerten, aber man sollte sie auch nicht unterschätzen.