Ansicht umschalten
Avatar von Peter Kien
  • Peter Kien

991 Beiträge seit 19.10.2005

Einkommen hat wenig mit Geburtenrückgang zu tun

Schöne Schwester schrieb am 26. Oktober 2005 3:16

> Falsch, genau das Gegenteil ist der Fall: Der Geburtenrückgang in
> Ländern wie Deutschland muss umgekehrt werden, indem das Einkommen
> der Familien erhöht und die Rahmenbedingungen für Familien verbessert
> werden.

Das ist IMHO Wunschdenken. Die Realität zeigt sich doch gerade
umgekehrt. Genau in dem Zeitraum als sich die Einkommen der Familien
und die Rahmenbedingungen verbesserten setzt doch der stärkste
Geburtenrückgang ein. Und es wird niemand ernsthaft behaupten, dass
z.B. in den sechziger Jahren die Bedingungen besser als heute waren.
Nein, was sich ändern muss ist die Gesellschaft. Solange
Individualismus, sog. Freiheit und Selbstverwirklichung als höchstes
Ideal dargestellt wird und andererseits, ja sogar paradoxerweise dazu
von den potentiellen Eltern ein hoher wirtschaftlicher
Anpassungsdruck (wir müssen unseren Kindern Markenklamotten, Handy
und Eigenheim bieten) als Maßstab gesetzt wird, sehe ich keinen
Geburtenzuwachs. Je mehr "der Staat" sich bemüht für Familien zu tun,
desto höher wird der Maßstab gesetzt (erst wenn dies und jenes passt,
wären wir bereit Kinder zu haben).

Wir müssen einfach von unserem hohen Ross wieder etwas runterkommen.
Frankreich wird immer als positives Beispiel für Geburtenraten
dargestellt. Wer unser Nachbarland etwas besser kennt als aus dem
Fernsehen wird wissen, dass dort beileibe die hier so oft
beschworenen "Rahmenbedingungen" für Familien nicht die grosse Rolle
spielen im Hinblick auf den Kinderwunsch.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten