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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Ab und zu braucht das Bärchen einen Tritt

Die kubanische Regierung war nicht darüber informiert, als damals der sowjetische Präsident beschloss, die Raketen zurückzuführen. Dafür zogen die USA, was weniger bekannt ist, Mittelstreckenraketen aus der Türkei zurück, die von den Regierungen der Warschauer Pakt als Bedrohung angesehen wurden. Die Pragmatiker hatten sich damals durchgesetzt.

Also das Agreement beinhaltete auch eine geheime Vereinbarung zur Sicherung der territorialen Integrität Kubas. Seit dem gab es keine paramilitärischen Aktionen mehr aus den USA und auch keine Duldung irgendwelcher privaten "Initiativen" vom Staatsgebiet der USA.
Tja, die Amis haben sich bis heute an ihre Versprechen gehalten, auch wenn die mit Leichtigkeit das Regime in Kuba überrennen könnten. Und Russland heute viel zu schwach ist, um dem irgendetwas entgegensetzewn zu können.

Leider kann man so etwas über Putin und Russland nicht sagen.
Die Ukraine war bis an die Zähne mit Atomwaffen bewaffnet, als die UdSSR zusammenbrach. Damals hatte Russland hoch und heilig versprochen, die territoriale Integrität der Ukraine und anderer Staaten der ehem. UdSSR zu respektieren und hatte im Gegenzug deren Atomwaffen erhalten.

Neben dem Theater auf der Krim, bei dem der große Meister selber schon zugegeben hatte seine Finger im Spiel gehabt zu haben, mischt Russland auch bei den beiden "abtrümmigen Republiken" in der Ukraine ganz groß mit. Vom Führungspersonal, das größtenteils aus russischem Militär (natürlich als "Privatpersonen") bestand, über Waffen und Versorgungslieferungen aus Russland.

Also ich mache 3 X, dass die Amis und unsere anderen westlichen Freunde, nie einem Nowak´schen "Pragmatismus" verfallen sind, sondern dem aggressiven Bärchen regelmäßig einen Tritt verpasst haben.
Klar, wäre es damals für die BRD billiger und bequemer gewesen, die Stadt (West-)Berlin einfach aufzugeben, statt in den Berlin-Krisen standhaft zu bleiben und den Russen mit Atomschlägen zu drohen. Jenseits der roten Linie hätten die West-Allierten gegenüber der erdrückenden Übermacht der Roten Armee nichts zu bestellen gehabt.

Das ist auch deshalb bemerkenswert, wie Nawalny seine Oppositionsarbeit in Russland als extrem rechter Blogger begonnen hatte, der die Parole "Russland den Russen" und eine Kampagne gegen Migranten aus dem Kaukasus in den Mittelpunkt stellte.

Viel bemerkenswerter ist doch, dass man Putins Opposition in Russland als einen "Witz" bezeichnen kann. Der gute Mann ist halt ein "lupenreiner Demokrat", der keinen relevanten Widerspruch duldet.
Die Merkel hatte irgendwann begriffen, dass sie nach ihrem Abtritt nicht an irgendeiner Mauer erschossen wird.
Aber der alte Vlad? Der ist vor vielen Jahren verkehrt abgebogen.
Statt Russland zu stärken und eine stabile Demokratie daraus zu machen, die auch ein Regierungswechsel nicht umwirft, wird er wohl im Kreml sterben (müssen).
Der ganze Staat Russland ist desolater als unsere CDU, denn der Vlad hat jeden Kopf, der ihm gefährlich werden könnte, entsprechend gekürzt.
Und selbst mit dem alten Kumpan Dmitri Anatoljewitsch Medwedew klappt es ja nicht mehr so richtig.

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