Kurzer Hinweis damit man mal die Verhältnismäßigkeit einordnen kann:
Die Antibabypille greift tief in den Hormonhaushalt ein, was zu einer Reihe von Nebenwirkungen führen kann. Bluthochdruck, Depressionen, erhöhtes Brustkrebsrisiko und Thrombosen zählen dazu. Alleine bei den gefährlichen Thrombosen ist die Häufigkeit in der Größenordnung 1/10 000 !!!
Zum Vergleich, der teilweise als riskant angesehene und nicht für U18 zugelassene Impfstoff von AstraZeneca verursacht Thrombosen mit einer Häufigkeit von ca. 1/250 000.
Die Antibabypille ist also von ihrem Risikoprofil ein ganz anderes Kaliber was Risiken und Nebenwirkungen angeht als alles was man von den Impfungen kennt. Die Überlegung, dass sie auch noch dazu verleiten könnte Unsafer-Sex mit allen Folgeinfektionen zu betreiben, kommt dann noch dazu.
Dennoch ist es nicht nur juristisch möglich sondern völlig alltäglich(!), dass weibliche minderjährige Jugendliche ohne Wissen der Eltern zum Hausarzt oder Frauenarzt gehen und sich die Pille verschreiben lassen.
Ob das gut ist, weiß ich nicht, aber dass sollte erstmal bedacht werden, damit man einen Eindruck hat, was Minderjährige sich ohne Zustimmung der Eltern schon jetzt für Sachen vom Arzt besorgen können und das auch regelmäßig tun! So eine Impfung ist vom Risikoprofil wirklich gar nichts gegen die Pille, und beides wird einer gesunden Person verabreicht.
Wenn jetzt hier ein Kind von Querdenkern mitließt: Das könnte man natürlich auch als Argumentationshilfe gegenüber dem Arzt erwähnen, das zeigt Reife und Informiertheit!
Anonyme Impfung ist nicht möglich, da die Dokumentationspflichten sehr streng sind. Man müsste sich halt einen anderen Arzt oder Kinderarzt suchen wo nicht auch die Eltern hingehen.
Oder wenn die in der Schule eine Aktion machen und da mit so einem dösigen Zettel wo die Eltern unterschreiben sollen ankommen: Wie würde ein Paketfahrer, der keine Lust hat ein Paket die Treppen hochzuschleppen, die Sache mit der Unterschrift lösen?
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (19.08.2021 18:33).