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  • Pichel aus Lönneberga

111 Beiträge seit 23.09.2004

Entrücktes Erstaunen

"Ohnehin kann sich jeder, der sich dazu berufen fühlt, als
'Journalist' bezeichnen. Arbeits- oder gar Ausbildungsnachweise sind
dafür nicht erforderlich. Wer eine Dauerwelle legen will, muss drei
Jahre lernen und in einer Prüfung vor einer staatlichen Stelle
beweisen, ob er's kann."

Das deutsche Totschlagargument: In Deutschland muss man zum
In-den-Wind-Pieseln eine dreijährige Ausbildung, eine Gesellenprüfung
und einen teuren Meistertitel gemacht haben. Als
Nasenbohrer/Vater/Mutter/Faxversender/<hier irgendeine Idiotie
einsetzen> aber braucht man keine Ausbildung, ja nicht einmal einen
Schein oder eine Prüfung. Kein Bürokrat überwacht, ob man gut in der
Nase bohren kann. Schrecklich.

Horst, Deine Argumentation hinkt grandios: Behauptung ohne Bilder
verkaufen sich einfach nicht: Denn Wörter sind billig. Jeder kann
schreiben, was ihm in den Sinn kommt, sogar Leute wie Du, deren
Fähigkeiten ich zurückhaltend formuliert stark anzweifle. Da werden
zu oft nebelhafte Behauptungen aufgestellt, und die Belege sind
gelinde gesagt obskur. Lies Telepolis, und Du weisst, was ich meine.

Ansonsten hätte nämlich auch die US-amerikanische Öffentlichkeit
einmal den Menschenrechtsbericht zu ihrem Land zur Kenntnis genommen.

Vielen Dank, Horst, dass Du nicht erwähnt hast, dass den
Chefredakteuren offen mit Konsequenzen gedroht worden ist, falls
"unstimmige" Berichte gelauncht werden, und dass unser geliebter
Danny Coats (wird er Außenminister?) hier höchstselbst Leuten mit
Mord und Totschlag, abgelaufenen Visa und dreckigen Schuhen gedroht
hat.

Wenn Du die NYT lesen würdest, wüsstest Du übrigens, dass hier sehr
wohl auch über Menschenrechte berichtet wird - ohne Bilder, wenn es
sein muss - sofern die Leute die Zustände aus eigener Anschauung
nachvollziehen können.
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