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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Die naive Malerei zieht mir die Schuhe aus

Die gute Frau offenbart eine Naivität, die ihres Gleichen sucht.

Als das Ausmaß des Ausbruchs in Wuhan und die potenzielle Bedrohung durch das Coronavirus Anfang 2020 hätten bekannt sein müssen, reagierten die europäischen Länder dennoch träge.

Erst ging man davon aus, dass das Virus ein chinesisches Problem bleiben würde. Als die Infektionszahlen in Italien stiegen, machten dennoch viele Nordeuropäer in Tirol Winterurlaub.

Fakt ist, dass die Chinesen ein faules Spiel gespielt und die Sache heruntergespielt hatten. Die WHO liest sich einlullen und die Europäer verließen sich auf die Einschätzung der WHO. Als noch von einem lokalen, begrenzten Problem, wie bei den letzten Seuchen aus China, gefaselt wurde, waren schon längst die Wirte weltweit unterwegs. In Deutschland bekam man die Sache erst noch unter Kontrolle, aber die von den Touristen in Italien und Spanien bekam man nicht mehr eingefangen. Der einzige Staat auf der Welt, der angemessen reagierte, war Taiwan. Die machten schon bei den ersten Gerüchten die Grenze dicht und bunkerten medizinisches Material.
Die kennen halt ihre Pappenheimer. Hätte sich der Westen so verhalten, hätten die Chinesen diesen einen Antisinaismus vorgeworfen.
Nebenbei geht die fröhliche Rumreiserei der Autorin nur aufgrund der hier von ihr bekrittelten Reisefreiheit in Europa. Mit Visa und harten Grenzen hätte sich der Virus auch nicht so schnell ausgebreitet. Man kann halt nie beides haben.

Allerdings blieb es auch hier meist bei nationalen Alleingängen, was dazu führte, dass Entscheidungen oft nur lokal getroffen wurden, sei es auf Ebene der Kommune, des Bundeslands oder einzelner Staaten. So wurde es zu einem Kampf jeder einzelnen Nation gegen die Pandemie und ein kohärentes Vorgehen als Staatengemeinschaft war selten wahrzunehmen.

Dabei scheint offensichtlich, dass die wirtschaftliche Stärke einzelner Länder wenig den Erfolg oder Misserfolg der eingeführten Maßnahmen beeinflusste.

Auch wieder ein absoluter Quatsch. Nur durch die Lokalität gekam man die Sache überhaupt einigermaßen in den Griff. Und selbst in Deutschland funktioniert ein "One fits all" nicht. Was in NRW klappte, funktionierte im Osten oder Bayern nicht. Auf der anderen Seite wäre man im Westen und Norden nicht mit der Vorgehensweise von Bayern auch nicht glücklich geworden.
Schon die Laberbude Berlin ist unheimlich ineffizient. Und dann womöglich das große Welt(-en)palaver in New York? Eine Lösung, die sowohl auf Indien, Namibia, Bangladesh, Russland, Belgien und Argentinien passt? No Way!
Die haben noch nie etwas zu Stande gebracht. Die Weltgemeinschaft ist nicht einmal in der Lage für Frieden zu sorgen oder Failed States zu verhindern. Und das liegt nicht nur am "Great Game", dass immer noch als Sündenbock für jede Unbill dient.

Wenn eine Kollaboration der einzelnen Nationen jedoch schon bei einer zeitlich begrenzten Pandemie scheitert, wie sieht es da mit wirklich langfristigen und zeitlich unbegrenzten Aufgaben aus?

Sind einzelne Nationen überhaupt in der Lage, mit globalen Themen wie der Rohstoffverknappung und Umweltverschmutzung sowie dem Klimawandel umzugehen

Solche Faseleien nach den Weltklimagipfeln?
Ein wunderprächtiges Beispiel. Da hatte man sich verzweifelt bemüht global zur einer CO2-Reduktion zu kommen und die VR China hatte sich da kalt lächelnd ausgeklinkt.
Man wollte erst damit anfangen, wenn man sich wohlstandmäßig auf dem Niveau von Westeuropa oder der USA bewegt. Also erst nach der Amts (und Lebenszeit) von Winnie the Pooh. Etliche Entwicklungsländer haben auch keinen Bock auf Selbstbeschränkung. Dabei ist allen Beteiligten klar, dass das schon das alte Emmissionsniveau viel zu hoch war. Halt der globale Kindergarten.
Im Grunde waren die Vereinbarungen, in Verbindung mit einer Angela Merkel, sogar höchst kontraproduktiv. Statt hier die Industrien umweltfreundlicher zu bekommen, verlagerte man den Kram nach China.

Als Methode der Müllentsorgung werden weiterhin Abfälle von Deutschland nach Südostasien exportiert, getreu dem Motto: "Aus den Augen, aus dem Sinn."

Nein. Da hat unsere Autorin auch etwas falsch verstanden. Diesen Abfallstrom gab es nur, weil die VR China lange Jahre Geld für den Plastikabfall zahlte, bis dieses Knall auf Fall eingestellt und die Grenzen für den Müll geschlossen wurden.
Eine echte, weltweite Kooperation hätte mit Fristen hantiert.
So ging halt der Dreck dahinten als Wertstoff runter, mit dem jetzt das Rohr verstopft ist.
Wir sind auch nicht im globalen Kindergarten, in dem Deutschland für alles und jeden Scheiß die Verantwortung übernimmt. Das passt eben auch nicht zusammen.
Auf der einen Seite die anderen Menschen in ihren Staaten als mündig und selbstverantwortlich zu betrachten, als gleichwertigen Partner und gleichzeitig immer hinter den kleinen Kindern herzuwischen.

Als die Sandstürme in Nordchina diesen Frühling deutlich stärker ausfielen als üblich, verlangten koreanische Einwohner Entschädigungszahlungen aus China, da die schlechte Luftqualität ihren Alltag bzw. ihre Gesundheit erheblich beeinträchtigt hätte.

China wiederum schob die Schuld auf die Mongolei.

Die VR China hat sich zu einer globalen Drecksschleuder entwickelt. Das Problem ist nicht irgendein Sand, der nach Süd-Korea weht, sondern die Belastung mit dem Dreck.
Liegen halt in Windrichtung. Die Chinesen hatten sogar damals für Olympia in Peking die übliche Drecksbelastung vorübergehend heruntergefahren, weil sich die Sportler sonst geweigert hätten, unter dieser Luftbelastung Wettkämpfe zu bestreiten.

Aber mehr als etwas zetern können die Koreaner auch nicht, weil es Winnie the Pooh völlig egal ist. Wie soll da jetzt eine Weltenregierung mit umgehen?
Den Chinesen ihre Industrie und wirtschaftlichen Aufstieg verbieten?
Weil es doch einen Unterschied macht, ob da ein Texaner alleine mit seinem Pick-Up in der Wüste herumgondelt oder 21 Mio Einwohner Pekings mit dem Auto fahren oder ihre Hütte heizen?

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