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  • Massivholz 33

712 Beiträge seit 28.01.2021

Ein wenig beneide ich die Autorin.....

....wegen ihres multikulturellen Lebens. Sie hatte offensichtlich die Chance viele Jahre in verschiedenenen Kulturen zu leben und sich ihre ganz eigene Heimat zu erschaffen.

Zum Titel: Schlagwort "Nationalismus"

Da fehlt mir doch ein wenig die genaue Definition. Man kann "Nationalismus" interpretieren im amerikanischen Sinn, wo jegliche Schweinerei gegen andere Nationen aufgrund des "amerikanischen exceptionalism" gedeckt ist, gleichbedeutend wäre der "Nationalismus" Adolf´scher Bauart der "überlegenen Rasse"

Man kann "Nationalismus aber auch interpretieren als ein "Heimatgefühl", eine Kultur in der man als glückliches Kind aufgewachsen ist, später als Erwachsener sich wohlgefühlt hat, und seine Familie in dieser Kultur gegründet hat.

Dazu ein interessanter Satz der Aurorin:

Auch wenn es mich manchmal befremdet, halte ich es nicht für falsch, wenn ein Kind mit gewissen Elementen (inkl. einer Nation oder einem Ort) in Verbindung steht, damit es in der Anfangsphase der Identitätsbildung nicht verwirrt ist oder verloren fühlt.

Also das Eingeständnis dass ein werdender Mensch eine Identifikationsmöglichkeit mit bestimmten Werten braucht um sich gesund zu entwickeln. Natürlich auch Liebe, aber das ist in dieser Diskussion ein anderer Stiefel. Es gehört zu den Merkmalen des sozialen Lebewesens "Mensch" aus Vergleichen mit anderen Gruppen die eigenen wichtigen Werte zu definieren . Diese Art des Zugehörigkeitsgefühls wird aber keinen Menschen davon abhalten im Kontakt mit anderen Gruppen ebenfalls positive od. negative Werte zu finden undzwar in beide Richtungen

Um eine lange Geschichte kurz zu halten: Die Kultur einer Nation ist nicht fertig vom Himmel gefallen, sondern hat sich im Laufe der Zeit durch den Kontakt mit anderen Kulturen entwickelt. Und wird sich weiterhin durch Globalisierung, sprich größere Reichweite der möglichen Kontakte, weiterhin ändern. Bis dahin bin ich mit der Autorin d`accord. Aber dann:

Wenn wir einen Blick auf die gewalttätigen Auseinandersetzungen und Kriege der letzten hundert Jahre werfen, fällt auf, dass die allermeisten von ihnen auf Konflikte zwischen verschiedenen Nationen, Ethnien, oder Religionen zurückzuführen sind. In diesem Kontext stellt sich eine provokante Frage: Was ist überhaupt gut daran, loyal zu einer Nation zu sein? Vor allem heutzutage, da kein einziges Land ohne jeglichen Austausch mit einem Anderen überleben würde und die Menschheit vor massive Aufgaben gestellt ist, die nur gemeinsam bewältigt werden können?

Liebe Autorin, Die Nation hat sich letztendlich aus kleinen Clans, Fürstentümern entwickelt. Es liegt in unseren Genen der Familie, auch der erweiterten Familie, auch der extrem erweiterten Familie, die sich Nation nennt, aber eine gemeinsame Sprache, vertraute Rituale und Gewohnheiten, gemeinsame Werte, vertrautes Essen, usw beinhaltet, unsere Sympathien und damit unsere Loyalität zu schenken.

da kein einziges Land ohne jeglichen Austausch mit einem Anderen überleben würde und die Menschheit vor massive Aufgaben gestellt ist, die nur gemeinsam bewältigt werden können?

Im Grunde genommen gibt es diesen Austausch seit vielen tausenden von Jahren, wurde aber anders genannt. Denken Sie an den Übergang der Menschheit zur seßhaften Agrarwirtschaft. Hat nur durch kulturellen Austausch funktioniert und verdammt lange gedauert. Ich lasse dahingestellt ob diese Entwicklung tatsächlich ein Segen war oder der Beginn des Untergangs der Menschheit.

Jetzt möchte ich gerne den Bogen schlagen: "DIE MENSCHHEIT" ist etwas völlig anderes als regional begrenzte Regierungen. "DIE MENSCHHEIT" wird sich wahrscheinlich kulturübergreifend durchaus bewußt sein, daß etwas global ganz schief läuft. Aber die lokal gewählten Regierungen sind entweder dazu gewählt oder eingesetzt die Nöte der derzeitigen Generation zu mindern oder - im schlimmsten Falle - komplett korrupt und nur daran interessiert die eigenen Taschen zu füllen. Auch zum Nachteil der eigenen Landsleute.

In diesem Sinne ist es völlig abwegig das "Gefühl des Nationalismus" mit den Reaktionen von Regierungen in Verbindung zu bringen. Denn in vielen Nationen haben die Menschen keine echte Wahl mehr. Bezeichnend dafür die USA mit den "2 Flügeln der gleichen Partei" , oder Deutschland mit dem "Blockflötenparlament" nach Kohl- und Merkeldesaster.

Wenn die Autorin also den "Nationalismus" der Bevölkerung anprangert, so übersieht sie die negativen Seiten der Globalisierung, die durch Schutzlosigkeit der regionalen Wirtschafts- und Gesellschaftsysteme aufgrund neoliberaler Wirtschaftsverträge der internationalen Ausbeutung Tür und Tor öffnet. Natürlich werden sich die Menschen weltweit über kurz oder lang dagegen auflehnen, denn zumindest die Regierungen unserer westlichen Welt haben sich inzwischen komplett disqualifiziert in Bezug auf eine ehrliche Politik für das Wohl der ihnen anvertrauten Menschen. Diesen Regierungen wird in weiten Teilen nichts mehr geglaubt, und was den Menschen in ihrer Hilflosigkeit bleibt, ist der Rückzug auf die Werte ihrer familiären Vorväter, egal ob rechts oder links, oder eine Mischung aus beidem.

Nein, werte Autorin, es wird mit Sicherheit keine internationale Zusammenarbeit der wertewestlichen Regierungen auf internationaler Ebene geben. Nicht weil die Menschen dieser Staaten so vernagelt sind, sondern weil sie gezwungen sind in einem System zu leben, welches ihnen keine echte , ehrliche Wahl läßt und dadurch den Menschen die Möglichkeit nimmt über den Tellerrand hinauszuschauen. Dieses System hält die Menschen absichtlich dumm und herrscht durch "DIVIDE ET IMPERA". Also weshalb rufen Sie nach internationaler Solidarität bashen gleichzeitig aber den verkehrten Sack?

PS: Ohne allzusehr verallgemeinern zu wollen bin ich von einer weiblichen Autorin ausgegangen, da mich die emotionalen Komponenten sowohl im Schreibstil als auch in der Argumentation sehr lebhaft an unsere geschätzte weibliche Autorin, Fr. Claudia Wangerin erinnern. Der/die Autor:in möge mir verzeihen, wenn ich damit falsch liege.

PPS:Es ist sehr schade, daß der/die Autor:in den Nachnamen nicht veröffentlicht sehen möchte. Vielleicht wurde hier von einer Regel abgewichen, aber im asiatischen Raum steht der Familienname zuerst - wäre also X.- während der Vorname danach steht, hier: Wang . Aber vielleicht möchte die/der Autor:in sich noch dazu äußern....

PPS: @Redaktion: No further comment

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (13.07.2021 19:27).

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