Erstens mal ist es künstlich, angebliche Verwirrung über die Frage nach der Herkunft zu empfinden. Das ist völlig normal, nur mit dem Unterschied, dass das hier geborenen Kollegen von mir komplett wo vorbei geht, wenn ich die frage, wo sie herkommen, und oft entstehen interessante Gespräche daraus. Irgendwie scheint nur ein bestimmter Menschenschlag ein Problem damit zu haben, und damit meine ich nicht Migranten allgemein.
Ansonsten hat ein gesunder Nationalismus Vorteile - so habe ich eine relativ große Gruppe, zu der ich mich zugehörig fühle, die aber nicht zu groß ist. Eine globale Weltregierung nach dem Stil One World/No Borders hieße einfach nur dass irgendwo in Peking der Imperator rumsitzt, mit dem ich mich quasi Null identifizieren kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass man sich dann in den Provinzen kleinere Strukturen definiert, ist hoch - dann bekommt den Job eben der Schwager meines Vetters, wie man an den Klanstrukturen und der Korruption in Staaten mit schwachem Nationalgefühl ja gut sehen kann.
Weiterhin ist gerade die Corona-Pandemie ein gutes Beispiel, dass der Nationalstaat seinen Zweck erfüllt hat - Staaten haben unterschiedlich reagiert und man hat so die Gewinner (China, Taiwan, Australien), das hmjasolala-Mittelfeld (fast alle restlichen westlichen Länder) und die Verlierer (Brasilien) und vor allem ihre Methoden gesehen. Wenn da der Weltimperator die Regeln gesetzt hätte, wäre das im besten Fall ich gewesen (dann gäbe es kein Corona mehr), im schlechtesten Fall Bolsonaro.