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  • Irwisch

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Re: Gruppen-Narzißmus

Karl Scher schrieb am 15.07.2021 15:37:
Du hast versucht, die Bildung großer Gemeinschaften durch Zusammengehörigkeitsgefühl zu pathologisieren.

Nein, das behaupten Sie lediglich. Es gibt kein echtes Zusammengehörigkeitsgefühl großer Gemeinschaften, wie es auch große echte Gemeinschaften nicht gibt. Das Gemeine an den Bürgern von Nationalstaaten ist die Ideologie, die man ihnen verpaßt hat. Es gibt nicht einmal den Nationalstaat, sondern nur Menschen, die der einen oder anderen Ideologie verfallen sind. Der Nationalstaat ist ein Modell, das man in die Köpfe der Leute gepflanzt hat, meist schon in der Schule. Kinder glauben gewöhnlich, daß alles, wofür es ein Substantiv gibt, auch eine greifbare Existenz hat. Das ist natürlich ein gewaltiger Irrtum. Was ich in meinem Eingangsbeitrag als pathologisch dargestellt habe, ist der zugrunde liegende Narzißmus, der durch Gehorsamserziehung entsteht. Leider muß ich fürchten, daß Sie all das niemals begreifen werden ...

Karl Scher schrieb am 15.07.2021 15:37:
Ich habe gezeigt, dass durch Zusammengehörigkeitsgefühl verbundene große Gemeinschaften sehr oft in der Geschichte erfolgreich waren und sich gegen kleinere Gruppen oder Populationen ohne Gemeinschaftsgefühl durchgesetzt haben.

Sie haben gar nichts gezeigt, sondern lediglich behauptet. Ideologiegläubigkeit und -anhänglichkeit ist kein Zusammengehörigkeitsgefühl, sondern der Ausdruck des narzißtischen Bedürfnisses, zu etwas zu gehören, das größer ist als man selbst. Daß große Gruppen gegenüber kleinen in der Überzahl sind und deshalb die kleinen niedermachen können, hat absolut gar nichts mit irgend einem Gemeinschaftsgefühl zu tun. Im Gegenteil, kleine Gruppen bilden eher Gemeinschaftsgefühle heraus als riesige wie z.B. Nationalstaaten.

Karl Scher schrieb am 15.07.2021 15:37:
Du sehnst Dich anscheinend nach Autorität, damit Du mit der Macht des Rotstifts überdecken kannst, wenn Du an die Wand argumentiert wurdest, aber wir sind hier nicht in der Schule und Du bist kein Studienrat. (Und wenn Du einer bist, dann hast Du den Beruf verfehlt)

Jetzt werden Sie auch noch übergriffig! Offenbar haben Sie das nötig, da Ihnen handfeste Argumente fehlen. Sie haben mich zu keinem Zeitpunkt an die Wand argumentiert (eine weitverbreitete autoritäre Vorstellung), das reden Sie sich nur ein, um Ihr fragiles Überlegenheitsgefühl zu wahren.

Karl Scher schrieb am 15.07.2021 15:37:
Edit: Nachtrag:
Und Deine Unterscheidung zwischen "echter" Gemeinschaft und "eingebildeter" Gemeinschaft habe ich widerlegt. Gemeinschaften, wo sich alle Individuen untereinander kennen, sind maximal vielleicht 15 Personen groß. Größere Gemeinschaften entwickeln aber genauso Zusammengehörigkeitsgefühl über den geteilten Bezug auf Symbole, Personen oder Ideologien. Das eine als "echt" und das andere als "eingebildet" zu beurteilen ist willkürlich und ist ideologisch motiviert.

Nein, Sie haben gar nichts widerlegt; größere Gemeinschaften gibt es nicht, die sind lediglich eingebildet bzw. durch Ideologie künstlich hervorgerufen. Und nein, ideologisch motiviert ist die Vorstellung einer nationenweiten Gemeinschaft. Die deutsche Kultur gibt es nicht. Nur durch starke Reduktion ihrer Eigenschaften und Fähigkeiten kann man alle Menschen eines Staates als zu einer Gemeinschaft gehörend auffassen. Denken Sie mal in Ruhe darüber nach, sobald sich Ihre Aufregung darüber, daß Ihnen widersprochen wird, gelegt hat.

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