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mehr als 1000 Beiträge seit 25.04.2020

Re: Gruppen-Narzißmus

Irwisch schrieb am 15.07.2021 17:18:

Es gibt kein echtes Zusammengehörigkeitsgefühl großer Gemeinschaften, wie es auch große echte Gemeinschaften nicht gibt.

Du wiederholst Litaneiartig diesselbe Behauptung ohne sie zu begründen oder zu belegen. Gefühle nach ideologischem Gusto als "echt" oder "unecht" zu qualifizieren entbehrt jeder intellektuellen Redlichkeit. Gefühle sind als Gefühle immer "eingebildet".
Das auf den Gefühlen oder Überzeugungen basierende Handeln kann aber empirisch beobachtet werden.

Große Gemeinschaften als koordiniert und loyal handelnde Gruppen gab und gibt es natürlich. Sie sind objektive Realität. Vielleicht hatten die neolithischen Dorfbewohner angesichts des Assyrischen Heeres oder die mittelalterlichen Dorfbewohner bei den mongolischen Reiterhorden eine ähnliche kindliche Realitätsverweigerung, aber sie wurden kurze Zeit später unsanft überzeugt.

Das Gemeine an den Bürgern von Nationalstaaten ist die Ideologie, die man ihnen verpaßt hat. Es gibt nicht einmal den Nationalstaat, sondern nur Menschen, die der einen oder anderen Ideologie verfallen sind. Der Nationalstaat ist ein Modell, das man in die Köpfe der Leute gepflanzt hat, meist schon in der Schule. Kinder glauben gewöhnlich, daß alles, wofür es ein Substantiv gibt, auch eine greifbare Existenz hat.

Was für ein genialer Meilenstein des Dekonstruktivismus! Nur leider gilt das auch für alle anderen immateriellen Institutionen und Kulturgüter, wie Gesetze, Moral, Staaten, Religionen, Regeln, Mathematik, Unternehmen, Geld, Verträge, Ästhetik, Normen, Stil, Bräuche, Sitten etc etc
Gibts alles nicht, nur Menschen, denen man das in die Köpfe gepflanzt hat :-D

Nein, Sie haben gar nichts widerlegt; größere Gemeinschaften gibt es nicht, die sind lediglich eingebildet bzw. durch Ideologie künstlich hervorgerufen.

Also was jetzt? "Gibt es nicht", "eingebildet" oder "künstlich hervorgerufen"? Ich glaube Du hast es selber gemerkt und Dich verplappert.
Ich bin übrigens kein Fußballfan, aber die Emotionen, die dort beobachtbar sind, scheint es in der Tat zu geben und über die dort stattfindenden Gemeinschaftserlebnisse mag so mancher Studienrat die Nase Rümpfen, sie sind aber unbestreitbar real.
Und ich zweifel kein bißchen daran, dass die gleichen massengemeinschaftlichen Mechanismen wie beim Fußball oder anderen Gelegenheiten auch bei den Kriegshorden aus zehntausenden jungen Männern wirksam waren und sind, die die Geschichte immer wieder prägen.

Denken Sie mal in Ruhe darüber nach, sobald sich Ihre Aufregung darüber, daß Ihnen widersprochen wird, gelegt hat.

Na, der Impuls ist noch da, jemanden mit Widerworten vor die Tür zu schicken, was?

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