beleuchtet.
Der Deutschlandfunk war mein Leib und Magen Sender seitdem meine Großtante aus der ehemaligen DDR mich auf ihn aufmerksam gemacht hatte. Die morgendlichen Berichte, die nachmittäglichen Spezialsendungen waren für mich DIE Informationsquellen für die Erstbegegnung mit aktuellen Themen und die Abendsendungen brachten eine gewisse Tiefe. Irgendwann nach der Ära Schröder veränderte sich etwas, was weiß ich nicht so genau, aber ich mache es an der Fragetechnik fest, von der ich meine, dass man lange Zeit im DLF die Antworten der Interviewpartner eher unkommentiert stehen ließ, als dass man sie in einem bestimmten Licht sehen wollte, wie auch immer noch der Fall. So ab 2010 wurde es für mich unangenehm, ab 2015 unerträglich. Heute ist der DLF für mich keine Informationsquelle mehr, da seine Einordnung der Inhalte in ein politisch korrektes, einseitig moralisches Raster Wirklichkeit mehr und mehr verzerrt, um volksdidaktischen .Ansprüchen zu genügen. Ähnliches trifft für den WDR zu. Hätte das Wort Demagogik nicht so einen extrem schlechten Klang, ich würde es gerne benutzen, parallel zum Begriff Pädagogik, um die Methodik und die Inhalte des ÖRR zu analysieren, zu hinterfragen, kritisch zu hinterfragen.
Der volkserzieherische Aspekt des ÖRR kommt mir im Artikel zu kurz.
Wohin die Leute gegangen sind, kommt mir auch zu kurz.
Wieder nur meine Erfahrungen. Nicht zu YouTube! Influencer sind mir ein Greul, da sie nicht berichten wollen, sondern eben beeinflussen. Das habe ich auch bei den ÖRR! Ich bin zu den Printmedien gegangen, bzw ihren elektronischen Ablegern. Dort hat man Distanz, Zeit zu überlegen, kann Sätze ein-, zweimal lesen, gute Texte downloaden und ... KOMMENTIEREN !! Ja, die Kommentare der Mitforenten sind oftmals sehr interessant, gerade weil sie aus einem anderen, teilweise vollkommen anderen Blickwinkel geschrieben sind und auch richtig gute Verweise auf Literatur beinhalten. DAS bieten die ÖRR nicht. Sie verweisen auf Twitter (gräßlich!) oder Facebook (gräßlich!!).
Was suche ich also, was sucht man vielleicht?
Diversität in der Berichterstattung, die sich aber im Kern noch an der Wirklichkeit orientiert. Im ÖRR sollten linke und rechte Sichtweisen ihren Platz haben, Moralisches aber nicht der Maßstab für alles, sondern nur eine Möglichkeit der Deutung unter vielen anderen.
Diversität in der Kommentierung ebenso. Dafür muss aber erst einmal eine vernünftige Kommentarfunktion her. Telepolis sollte da Entwicklungsarbeit leisten !!
Diversität wird landauf landab gepredigt, aber gerade in der öffentlichen Diskussion kaum zugelassen. Warum? Nur ein homogener, in sich gefestigter sozialer Körper kann Anfechtungen von allen Seiten ertragen, ohne Schaden zu nehmen. Homogenität, die sich nicht in ethnisch, religiöser Zuordnungsbarkeit erschöpft, existiert aber nicht mehr. Menschen suchen die Homogenität, weil sie Sicherheit gibt. Homogenität der Sichtweise ist prima, aber nicht, wenn sie die Wirklichkeit nicht mehr darstellt. Dieses Problem hat der ÖRR, da seine Verantwortlichen Angst haben, und gerne unbemerkt von der Öffentlichkeit Veränderungen vornehmen, um Ziel zu erreichen, die nicht offen diskutiert werden.
Der ÖRR ist in der Krise, weil die Gesellschaft, für die er gemacht wurde, nicht mehr existiert und die Gesellschaft, die existiert, von ihm nicht abgebildet werden soll. Schöne Bescherung.
Ergo: Abschaffen !! Das Vakuum wird schnell gefüllt werden. Wir müssen eh alles entrümpeln, dann den ÖRR in seiner jetzigen Form gleich mit.