Was haben sich den die "Austreter" erhofft? Die haben vor dem Referendum davon geschwafelt, dass sie zu wichtig für die EU sind und daher auch zukünftig vollen Zugang zum Binnenmarkt haben würden ohne die Pflichten. Als sie merkten, dass die EU dieser Phantasie nicht nachkommen wollte und ernsthaft der Ausschluß aus dem Binnenmarkt drohte wurden sie doch recht kleinlaut. Erst als May mit dem fertigen Vertrag kam erkannten wohl viele die "elegante" Hintertür Backstop. Man kann nicht öffentlich zugeben, dass man sich verzockt hat in der Frage voller Zugang zum Binnenmarkt nach dem Austritt. Den Austritt aber einfach absagen geht auch nicht. Also hängt man sich an dem vermeintlichen Dauerzustand "Gefangen in der Zollunion" lt. Backstop auf. Indem man jetzt den Vertrag ablehnt und auch sonst jegliche andere Option abwählt läuft es am Ende auf "No Deal" oder Rücknahme hinaus. Da der "No Deal" in den Prognosen zu einer fast vollständigen Demontage von GB führen könnte ist man leider "gezwungen" den Austritt abzublasen.
Nur dürfte es für viele Firmen mittlerweile egal sein, wie es ausgeht. Die haben ihre Notfallpläne mittlerweile aktiviert. Ein zurück dürfte nicht mehr geben. Da wären die Firmen auch bescheuert, wenn sie den Umzug abblasen würden. Die Briten dürften sich mit dem Brexit langfristig extrem geschadet haben. Wer wird dann unter solchen politischen Umwägbarkeiten eine langfristige Investition in GB tätigen. Selbst wenn jetzt der Brexit irgendwie noch abgesagt wird. Wer garantiert, dass man in 4 oder 5 Jahren nicht wieder vor dem gleichen Szenario steht.