Re: Hufeisen?

Zahlen helfen schrieb am 14.10.2021 10:50:

Wagenknecht und andere "Linke" warnen immer vor "Spaltung der Gesellschaft".
Klartext: Geschädigt durch Armut sind nicht die Armen sondern die Volksgemeinschaft.

Hmm, ein interessanter Aspekt der Hufeisen-Theorie, dem man eine gewisse Berechtigung nicht absprechen kann. Wobei ja, wenn ich das richtig sehe, bereits Marx die bereits vorhandene und quasi in Stein gemeißelte Spaltung (in Proletarier und Kapitalisten) als Ausgangspunkt seiner Überlegungen verwendet hat, diese also per definitionem gar nicht vermeiden, sondern nur überwinden wollte. Andererseits kann man natürlich auch zurecht argumentieren, dass Marx diesbezüglich nur ein Plagiator war, weil schließlich alle Religionen von jeher eine existierende Spaltung zwischen Guten und Bösen, zwischen Rechtgläubigen und Ungläubigen etc pp postuliert haben. Das lässt einen dann doch etwas ratlos, wenn sogar die Linke offensichtlich Marx nicht verstanden hat.

Marx war zwar Nachfahre zweier berühmter Rabbinerfamilien, mit 12 Jahren lutherisch getauft aber nach seiner Auseinandersetzung mit Feuerbach Atheist.
Die Klassen existieren in der Realität und werden durch Eigentum konstituiert.
Der Gag am Eigentum ist der Ausschluß der Nichteigentümer vom Gebrauch der Sache,
also auch die Macht einen Preis zu setzen für die zeitweilige Überlassung zum Gebrauch.
So kommt ein ökonomischer Prozeß in Gang daß Nichteigentümer für die Eigentümer arbeiten (müssen).
Der Gemeinschaftsgedanke verfälscht die Ausbeutung zur sittlichen Kooperation.

Wo sehen Sie da das Hufeisen?
Die "demokratische" Ideologie setzt in eins reaktionäre & revolutionäre Gewalt, unterscheidet Gewalt nicht nach dem Zweck.
Eigentum ist bereits ein zur Macht kristallisiertes Gewaltverhältnis, als doe Gewalt im Eigentum ist unsichtbar.

Allerdings bin ich der Ansicht, daß Wagenknecht AfD-Ideologeme transportiert.
Aber das tut Sozialdemokratie seit je.