Zahlen helfen schrieb am 14.10.2021 12:59:
Der Gemeinschaftsgedanke verfälscht die Ausbeutung zur sittlichen Kooperation.
Das ist mir zu hoch.
Ich bezieh mich auf Ferdinand Tönnies und die Unterscheidung zwischen Gemeinschaft und Gesellschaft. In einer Gemeinschaft sind die einzelnen aufeinander verpflichtet.
Faschisten glauben an eine vorpolitische Volksgemeinschaft, Demokraten knüpfen mit Hobbes und Rousseau an einen Sozialvertrag an.
Neoliberale können Konkurenz, Markt, Wettbewerb garnicht genug loben als List einer höhern Vernunft, sie wussen mit Thatcher sogar "There is no society, only individuals an their families".
Sonderbarerweise führen die tiefgläubigen Hayekianer Merkel und Schäuble das Wort "Gemeinschaft" verdächtig oft im Mund. Und die Leut wollens glauben egal wie sehr die Wirklichkeit diese mentale Fiktion als solche erweist.
Aber ich glaub, wir beide meinen das selbe.
Wenn Wagenknecht vor Spaltung warnt unterstellt sie einen Zusammenhalt. Welchen?
Auch die Umverteilungsphrasen verkennen Kapitalismus.
Im Kapitalismus wird nicht umverteilt sondern angeeignet.
Unter der formalen Hülle des Äquivalententausch.
Umverteilen tut höchstens der Staat und er tuts deshalb weil der nackte Kapitalismus letztlich auch den Staat beschädigen würde.