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  • Lashaune (1)

71 Beiträge seit 08.07.2021

Ich sehe da aber nirgendwo Glaubwürdigkeit

Es mag sein, dass man im Jahr 2021 mit konsequent antimilitaristischen und antiimperialistischen Positionen keine Wahlen gewinnen kann. Aber es ist noch gar nicht so lange her, dass ein Gerhard Schröder eine Bundestagswahl mit einer konsequenten Ablehnung einer deutschen Beteiligung an George W. Bushs Irakkrieg gewinnen konnte.

Diese angeblich so "konsequente" Ablehnung zur Beteiligung am Irakkrieg war scheinheilig, denn bereits 1999 als sich die Nato entschied militärisch im Jugoslawienkonflikt einzugreifen war die Beteiligung Deutschlands an diesem Einsatz die größte Zäsur deutscher Außenpolitik seit Bestehen der Bundesrepublik. Erstmals seit 1949 beteiligte sich Deutschland an einem Kriegseinsatz. Und das unter der Regierung von SPD und Grünen. Sich dann beim Irakkrieg als Antikriegsparteien zu verkaufen (mittlerweile wissen wir, dass die Bundesregierung sehr wohl am Irakkrieg beteiligt war) ist einfach nur billig. SPD und Grüne gefeiert als "Kriegsgegner", haben dann direkt nach ihrer Wahl in Form von Hartz IV eine soziale Kriegserklärung an die Bevölkerung abgegeben.

Ich bin davon überzeugt, dass ein erheblicher Teil der Bevölkerung, wahrscheinlich sogar die Mehrheit der Bevölkerung, eine deutsche Beteiligung an einem Krieg in der Ukraine für geostrategische Interessen der Amerikaner, entschieden ablehnen wird.

Diese Ablehnung in der Bevölkerung wäre wünschenswert, aber einen möglichen heißen Krieg im Osten nur den Interessen der USA in die Schuhe zu schieben, ist mit einem Blick in das Geschichtsbuch der "deutschen Kriege" ziemlich easy zu widerlegen. Auch bei uns in der Bundesrepublik gibt es noch starke Kräfte, die an dem Rückwärtsgang der Geschichte arbeiten. Dazu zähle ich, um nur einen zu nennen, die Forderung von Habeck deutsche Waffen in die Ukraine zu liefern. Und dass die Grünen trotz dieser Aussage Stimmen dazu gewinnen konnten, stimmt mich, mit der Frage nach der deutschen Antikriegsstimmung, eher pessimistisch.

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