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  • Struppi1

mehr als 1000 Beiträge seit 30.03.2005

emanzipatorischer und aufklärerischer Anspruch?

Politisch links zu sein war und ist ein emanzipatorischer und aufklärerischer Anspruch.

Ich glaub hier liegt das Problem, dass die Linke hat.

Man definiert sich in irgendwelchen Spähren, die vielleicht in philosophischen oder auch anderen Geisteswissenschaftlichen Studiengängen schulterklopfen hervorruft und über das ausgiebig Papiere veröffentlicht werden können. Das erzeugt zum einen ein Zirkel der immer gleichen Aussagen, die im Laufe der Jahre die Medienorgane komplett geflutet haben. Man ist was man sagt. Darüber hinaus hat diese Medienmacht zu einer immer größeren Industrie der Meinungsfabriken geführt. Neben dem mittlerweile, als Denkfabriken(!), allgegenwärtigen Stichwortgebern, verteilen auch die rein staatlichen Stiftungen Milliardenbeträge in immer größeren Ausmaß* Gelder.

Politisch links zu sein, heißt nicht "emanzipatorisch" oder "aufklärerisch" tätig zu sein, sondern für das Volk, resp. das einfache oder werktätige Volk, gesellschaftlich tätig zu sein.

Diese Idee, dass man in höheren Sphären schwebt und sich auf die Gedankenkontrolle und der Behütung der Menschen konzentrieren muss, ist wohl daraus entstanden, dass der Ursprung dieser Idee in einer Zeit entstanden ist, in der Religion und Adel die Menschen mit diesen Mittel kontrollierten und ausbeuteten. Aber statt man sich darüber freute, dass man diese Machtmittel mehr und mehr abgeschafft hat, ist heute der Wunsch entstanden diese mit anderen Ideen zu füllen.

So entstehen die "emanzipatorische" Gedanken, die die eigentlich mächtigen gerne aufgreifen. So sind Emanzipation, Umweltschutz, Frieden, Unterdrückung und ähnliche Themen ein großartiges Marketingmittel geworden das von fast allen Parteien, die an der Macht sind, genutzt wird.

Das aber zur gleichen Zeit, der abbau der Rechte und die Ausbeutung der Werktätigen immer mehr zunimmt und die Versorgung für den einzelnen immer schwieriger wird, ist nur noch ein Thema um damit Werbung für sich selber zu machen. Wer suggeriert, er würde "den armen" helfen, kann sich als menschenfreund (resp. Philantroph) bei Wikipedia eintragen lassen oder ein paar Prozent Wählerstimmen sichern.

Wir sind an einen Punkt angelangt, wo der Staat vor allem die Aufgabe hat Werbung für Großinvestoren zu machen und dabei hilft deren Projekte umzusetzen. Dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen das wäre die Aufgabe der Linken gewesen. Aber dazu fehlt ihr die Kraft und Erkenntnis. Wobei aber schon durch Schröder in der SPD der wichtigste Grundstein gelegt wurde, der nicht mehr Rückgägng gemacht wurde und vorrausichtlich nicht wird.

So bleibt der Linken nur noch der geisteswissenschaftliche Anspruch, den sie auch tapfer verteidigt. Für mich ändert sich nicht, ich muss weiter hoffen, dass ich nicht krank werde und nicht zu früh gebrechlich werde.

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* Wie passend, den Artikel habe ich tatsächlich gerade beim schreiben dieses Komentars gefunden:
https://www.heise.de/tp/features/Parteinahe-Stiftungen-honoriert-fuer-die-Naehe-zur-Macht-6202636.html

Das das jetzt hier debattiert wird, weil die AFD sich daran beteiligt ist natürlich auch wieder so ein Zeichen für die den medialen Bias. Es gab diese Bedenken der Stiftungen schon vorher, dann aber, weil es eher linke Stiftungen waren die profitierten.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article173425205/Bundestag-581-Millionen-Euro-fuer-parteinahe-Stiftungen-bewilligt.html

Aber was diese Stiftungen können ist "output"!

https://www.boell.de/index.php/de/gemeinsame-erklaerung-zur-staatlichen-finanzierung-der-politischen-stiftungen

Mit der Wahrnehmung ihrer satzungsmäßigen Aufgaben wollen sie zur Gestaltung der Zukunft unseres Gemeinwesens beitragen

Natürlich und wir sollen das bezahlen.

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