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  • gummy12

mehr als 1000 Beiträge seit 17.03.2001

Re: Interessant, dass in dem Artikel soviel Wert auf fossile Energiereserven ..

Karl Sten schrieb am 21.10.2024 23:05:

... gelegt wird.

Die beitretenden Staaten streben laut Lawrow eine "gerechtere Lebensweise" an, die auf "souveräner Gleichheit" und "zivilisatorischer Vielfalt" beruht.

Was der Lawrow wohl damit meint, Wikipedia liefert:

Lange wurde angenommen, dass Reichtum an natürlichen Ressourcen, insbesondere Erdöl, grundsätzlich ein Segen für ein Land sei und Entwicklung und Wohlstand garantiere. In den 1980er Jahren tauchte die Vorstellung auf, dass es sich hierbei eher um einen „Fluch“ handle, nachdem es kaum einem Drittweltland gelungen war, auf Basis der Ressourcen eine verarbeitende Exportindustrie aufzubauen. Zum Teil entwickelte sich infolge florierender Öl- und Mineralienexporte sogar die Landwirtschaft zurück. Zahlreiche Untersuchungen, wie die namhaften Arbeiten von Jeffrey Sachs und Andrew Warner, zeigten eine Verbindung zwischen Rohstoffreichtum und geringem Wirtschaftswachstum.[2] Der Begriff Ressourcenfluch wurde jedoch erst 1993 von Richard Auty geprägt, um zu beschreiben, warum rohstoffreiche Länder wider Erwarten oft nicht in der Lage sind, ihren Reichtum für einen wirtschaftlichen Aufschwung zu nutzen.[3]

https://de.wikipedia.org/wiki/Ressourcenfluch#These

Zahlreiche rohstoffreiche Länder werden von autoritären oder diktatorischen und korrupten Regierungen gelenkt. Dies liegt zum Teil daran, dass der rohstoffreiche Sektor oft große Konzerne anzieht, von denen die Regierungen Bestechungsgelder erhalten, oder sie die Einnahmen aus dem Rohstoffexport nutzen können, um ihren Machterhalt zu finanzieren.[6] Beispiele für diese Entwicklung sind etwa Russland (Kremlnahe Oligarchen), Aserbaidschan (Erdöl und -gas)[7], Saudi-Arabien (größte Erdölvorkommen der Welt), der Tschad (Erdöl), Gabun (Erdöl),[8] das winzige Äquatorialguinea (Erdöl), dessen Präsident angeblich über ein Privatvermögen von 600 Millionen bis 3 Milliarden Dollar verfügt, während die Mehrheit der Bevölkerung von unter 2 Dollar pro Tag lebt, ferner Nigeria (Erdöl) und Myanmar/Burma (Erdgas), aber auch für Demokratien wie Brasilien. Angesichts der zeitweilig hohen Profitabilität der begrenzten natürlichen Ressourcen neigen die Machthaber zur Vernachlässigung der wirtschaftlichen Vielfalt.

Wenn Rohstoffausbeutung und -export nur einer schmalen Elite zugutekommen, trägt der Ressourcenreichtum weniger zur Steigerung des allgemeinen Wohlstands bei. In rohstoffreichen Entwicklungsländern herrscht eine besonders große Kluft zwischen Arm und Reich.

Am Beispiel Venezuelas wird nach Michael Penfold die Wechselwirkung von Öleinnahmen und mehr oder minder stabilen politischen Institutionen deutlich. Der Wechsel von einer ehemaligen Militärregierung zu einer stabilen Demokratie in den 1950ern und politischem Chaos bis zu einem autoritären Regimewechsel danach ist nicht mit den Öleinnahmen allein zu erklären, sondern hat wesentlich mit politischem Handeln zu tun.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ressourcenfluch#Diktatur_und_Korruption

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (21.10.2024 23:36).

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