JohnGeorge24 schrieb am 24.04.2022 12:08:
Man kann viel zu Brecht sagen, gewiss, aber er ist kein Schwurbler. Die Worte sind eindeutig auf den Kampf für die eigene Sache bezogen. Die Ukraine kämpft für die eigene Sache. Wir profitieren davon, ohne es verdient zu haben.
Ist das so? Wir profitieren davon? Darf ich fragen, in welcher Weise wir gemeinsam von dieser Situation profitieren? Ich halte mit einem anderen Zitat dagegen :
"Erst kommt das Fressen, dann die Moral."
Warum versuchen Sie eigentlich moderne Schubladenkampfbegriffe wie 'Schwurbler' auf Brecht anzuwenden?
Mich als verblendet zu bezeichnen ist unverschämt. Sie kennen mich nicht, ich kenne sie nicht. Eine solche Unverschämtheit an den Anfang zu setzen, dient der Provokation. Ein beliebtes Mittel illiberalerer Propagandisten.
Nein, ein sehr einfaches, rhethorisches Mittel, um das 'Nichtkennen' zu verändern, um Sie einordnen zu können. Ich habe mehrere Jahre an dem Theater von Brecht verbracht und deshalb viel mit seinen Werken zu tun gehabt. Ihr Umgang damit ist daher durchaus interessant für mich, wenn auch aufgrund Ihrer Denkrichtung nicht verständlich.
*edit*
Brecht ging es sehr oft um den Klassenkampf und auch der Krieg in der Ukraine gehört leider dazu. Ich stimme mit ihnen darüber ein, daß man für die Werte die man vertritt kämpfen sollte, anstatt kämpfen zu lassen, aber welche Werte das sind, das ist doch eher subjektiv und leider auch leicht manipulierbar. In dieser Zeit der Informationsflut ist dies sogar einfacher als jemals zuvor.
Die Provokation war allerdings nicht persönlich gemeint und sollte auch so nicht aufgefasst werden. Falls das der Fall war nehmen Sie hoffentlich meine Entschuldigung an. Manchmal muß im Diskurs provoziert werden, um zu verifizieren wie jemand hinter dem steht was er sagt, unabhängig davon, ob er es auch so meint.
T.
P.S. Selenskyi erinnert mich sehr an Arturo Ui
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (25.04.2022 00:27).