DealeyLama schrieb am 24.04.2022 17:49:
...und wohlwollen kann man diesen brief gerade noch so als 'naiv' durchgehen lassen...
Also ich kann das nicht. Die Autoren wollen in Putins Sinne Fakten schaffen und der Ukraine im Gegenzug dafür eine "Zusicherung von Verhandlungen über einen Waffenstillstand" geben - das ist an Zynismus und Feigheit kaum noch zu überbieten. Würde der Westen die Ukraine jetzt im Stich lassen, nichts und niemand würde Putin daran hindern, sich wie ursprünglich geplant das ganze Land einzuverleiben, und auch nicht daran, sich aufs Brutalste für die erlittenen Verluste zu rächen.
Woher die Autoren die Autorität zu nehmen glauben, an Putins Stelle irgendwelche Zusicherungen machen zu können, bleibt sowieso ihr Geheimnis. Das können weder sie noch Scholz. Und schon gar nicht können sie die Krim und das Donbas an die Russen geben, nur um nächsten Absatz über die "Wiederherstellung der territorialen Integrität der Ukraine" zu fabulieren. Die Krim und das Donbas gehören zur Ukraine in ihren international anerkannten Grenzen, ihr verdammten rückgratlosen Dummschwätzer.
EDIT: Vor ein paar Tagen hat ein russischer General öffentlich verkündet, daß nun auch die "Landverbindung" im Süden zu den Kriegszielen gehört, und zwar nicht nur bis zur Krim, sondern bis nach Transnistrien, wo ebenfalls "Russen unterdrückt" werden. Das bedeutet, daß der nächste russische Angriffskrieg schon angekündigt ist. Und auf dem Weg dahin steht den Großstädten Mykolaiv (480.000 Einwohner) und Odessa (1.000.000 Einwohner) das Schicksal Mariupols bevor. Können die briefeschreibenden Damen und Herren "Pazifisten" ja mal mit ihrem Gewissen abmachen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (24.04.2022 19:02).