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  • kennie

mehr als 1000 Beiträge seit 04.12.2005

Milgram-Experiment und Orwell-Begriff "nukleare Abschreckung"

1. Die Zahlen bei dieser Umfrage decken sich grob mit dem Milgram-Experiment. Da braucht man sich gar nicht zu empören über größenwahnsinnige Briten. Natürlich würden ca. Hälfte der Menschen (zumindest die der "westlichen Wertegemeinschaft") Atomwaffen einsetzen oder aufmüpfige Menschen zu Tode foltern auf Befehl, bzw. wenn sie diese Macht bekämen. Die NRA (National Rifle Association) hat die Konsequenz aus dieser Erkenntnis umgedreht. Ihr Motto ist "nur ein guter Mann mit einer Waffe kann einen bösen Mann mit einer Waffe stoppen". So verkauft man mehr und mehr Waffen - und produziert immer mehr Gewalt. Sie verschlimmern das Problem. Dabei geben sie sich nicht einmal großartig Mühe ihre wahren Absichten zu verdecken.

2. Der Begriff "nukleare Abschreckung" ist ebenso ein Orwell-Begriff.

Wären die Befragten für den Einsatz von Atomwaffen, wenn der Gegner auch welche hätte, also wenn es ihnen dann selbst ans Leben gehen könnte? Erstschlagszenarien sind das Wesentliche. Atomwaffen sind eine Angriffswaffe. Dieses ganze Gerede von Abschreckung oder Vergeltung (Rache) ist wirklich ekelhaft, gerne praktiziert von Armeesprechern, auch bei der Bundeswehr. Solche Sprechweisen werden benützt von der gleichen Sorte Mensch, die noch im Pulk auf einen anderen einzelnen am Boden liegenden Menschen treten würden. Es geht darum mit diesen Waffen alle Anderen - und das ist die große Mehrheit der Menschen auf diesem Planeten - zu beherrschen und den Status quo der Siegermächte nach dem zweiten Weltkrieg zu halten. Das kann man aber so nicht sagen. Also werden absurde Einzelfälle konstruiert, um dann ganze Gruppen von Menschen in Sippenhaft zu nehmen. Eine Massenvernichtungswaffe auf einen Menschen zu werfen, lohnt sich nicht. Diese vergiftete Rhetorik ist natürlich der Sport der Kriegstreiber. Wir brauchen neue Waffen wegen ... "Terrorismus".

Man propagiert "Verteidigung" und "Selbstverteidigung" oder "Notwehr", sieht sich als unschuldiges Opfer - ein unschuldige Opfer mit Atomwaffen! Was schon paradox in sich ist, außer in herbei konstruierten, extremen Ausnahmesituationen, wovon es noch nie eine gab. Atomwaffen sind ein Symptom der kranken, verdrehten Psyche ihrer Anhänger.

Es ist bezeichnend, dass nicht mehr über Abrüstung verhandelt wird - und wenn man davon redet, dann gerät man in den Verdacht ein Spion der Gegenseite zu sein. So hat die Menschheit keine Zukunft und wird sich als Programmierfehler der Evolution selbst erledigen.

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